Deutsche Umwelthilfe weist erstmals nach: Energieverbrauch von E-Autos in der Stadt mit Tempo 30 deutlich niedriger als bei Tempo 50
Berlin (ots)
- Elektroautos verbrauchen bei Tempo 50 im Schnitt 16,5 Prozent mehr Energie als bei Tempo 30
- DUH fordert Verkehrsminister Wissing auf, bei überfälliger Reform des Straßenverkehrsgesetzes endlich Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts einzuführen
- Neben Lärmschutz, Luftreinhaltung, Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität ist Tempo 30 mit zunehmender Zahl an E-Autos auch eine wesentliche Energiesparmaßnahme
Tempo 30 ist auch für E-Autos sinnvoll: Dies ist das Ergebnis eines erstmals durchgeführten Vergleichs der Deutschen Umwelthilfe (DUH) von sieben verschiedenen Elektrofahrzeugen. Demnach verbrauchen E-Autos im Schnitt 16,5 Prozent mehr Energie, wenn sie mit Tempo 50 statt Tempo 30 in der Stadt unterwegs sind. Bei allen im Emissions-Kontroll-Institut (EKI) der DUH untersuchten Fahrzeugen lag der durchschnittliche Energieverbrauch mit Tempo 30 deutlich unterhalb der Fahrten mit Tempo 50. Das höchste Einsparpotential zeigt ein BMW i3: Bei den Fahrten mit bis zu 50 km/h lag der der Verbrauch 27 Prozent höher als bei Fahrten mit einer maximalen Geschwindigkeit von 30 km/h.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Unsere Untersuchung zeigt, dass Tempo 30 bei reinen Elektrofahrzeugen deutlich Energie spart. E-Autos werden sich durchsetzen, doch grüner Strom wird ein kostbares Gut bleiben, da auch Industrie und Gebäude zunehmend grünen Strom brauchen. Wir müssen also alle Maßnahmen ergreifen, um unsere Mobilität so effizient wie möglich zu gestalten. Tempo 30 innerorts macht unsere Städte sicherer und leiser, die Luft sauberer und spart auch noch Energie. Verkehrsminister Wissing muss endlich Tempo 30 in deutschen Kommunen als Regelgeschwindigkeit gesetzlich festschreiben. Dazu muss er jetzt dringend das Straßenverkehrsgesetz überarbeiten."
Anders als in hunderten europäischen Städten, die rasch und umfassend Tempo 30 innerorts einführen - darunter Paris, Barcelona und Brüssel - scheitert in deutschen Kommunen eine flächendeckende Regelung bislang an den Hürden des veralteten Straßenverkehrsrechts. Die Reduzierung der innerstädtischen Regelgeschwindigkeit auf 30 km/h ist kurzfristig und kostengünstig umsetzbar und sorgt nachweislich für weniger Verkehrstote und Verletzte, bessere Luft, weniger Lärm und so auch für mehr Umweltschutz.
Mit zunehmendem Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge steigt die Bedeutung von Tempo 30 im Stadtverkehr weiter an. Während der Spritverbrauch bei Autos mit Verbrennungsmotor von der Motorendrehzahl und den individuellen Schaltpunkten abhängt, lässt sich die Energieeinsparung durch Tempo 30 bei Autos mit batterieelektrischem Antrieb eindeutig belegen.
Links:
- Zum Kurzbericht des EKI: https://l.duh.de/p230113
- Beide Rechtsgutachten der DUH finden Sie hier: http://l.duh.de/p220602a
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