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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Verkehrsministers Stolpe blockiert Beseitigung der Steuerbegünstigung für schwere Geländefahrzeuge
Deutsche Umwelthilfe enthüllt: Finanzminister verzichten auf jährlich über 200 Mio Euro Kfz-Steuer

Berlin (ots)

Im aktuellen Streit um die Steuerbegünstigung von
schweren Geländefahrzeugen warf die Deutsche Umwelthilfe
Verkehrsminister Manfred Stolpe "Lobbyismus für die Diesel-Panzer"
vor. "Seit Sommer 2003 blockiert Stolpe die von Umwelt- und
Verbraucherverbänden sowie dem Bundesumweltministerium geforderte
Beseitigung des Steuerprivilegs für schwere Geländefahrzeuge. Es kann
nicht angehen, dass der Fahrer eines 70.000 Euro teuren VW-Touaregs
oder Mercedes-M-Klasse mit einer um bis zu 80 Prozent reduzierten
Kfz-Steuer für den hohen Spritverbrauch und die extrem schlechten
Abgaswerte belohnt wird", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der
Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH). Der Spareffekt ist beträchtlich.
So kostet zum Beispiel ein als "kleines Nutzfahrzeug" zugelassener
Diesel-Touareg nur gut 185 Euro Steuern pro Jahr. Als PKW zugelassen
müsste der Besitzer dagegen jährlich 741,50 Euro an den Fiskus
abführen.
Bereits im März 2003 hatte die Deutsche Umwelthilfe
herausgefunden, dass die überschweren Edel-Geländefahrzeuge mehrerer
deutscher Automobilunternehmen durch "üble Tricksereien" neuerdings
nicht mehr als PKW sondern als "Leichte Nutzfahrzeuge" zugelassen
werden. Bundesumweltminister Jürgen Trittin sagte seinerzeit zu, sich
für eine schnelle Beseitigung des Steuerschlupfloches für
Edel-Geländewägen einzusetzen. Vorerst ist er allerdings an seinem
Ministerkollegen Manfred Stolpe gescheitert. Nach Informationen der
Deutschen Umwelthilfe intervenierte die deutsche Automobilindustrie
beim Verkehrsminister und stoppte eine zwischen Umwelt- und
Verkehrsministerium auf Arbeitsebene bereits abgestimmte Regelung in
letzter Minute. "An diesem Beispiel wird deutlich, wie eng die
Kumpanei zwischen Automobilindustrie und Politik wirklich ist. Es ist
ein Skandal, wie Stolpe gegen die Interessen der Umwelt und der
Finanzminister agiert - die Deutsche Umwelthilfe hat errechnet, dass
die Fahrer schwerer Edel-Geländefahrzeuge mit jährlich 200 Mio. Euro
Kfz-Steuer-Befreiung subventioniert werden", so Resch.
Neben dem enormen Spritdurst der "Diesel-Panzer" stoßen die
meisten der allrad-getriebenen Trendlimousinen mehr Stickoxide und
Rußpartikel aus, als für PKW normalerweise erlaubt ist. Ob der VW
Touareg mit seinem 313-PS-starken Selbstzünder-Motor, die großen
Diesel-Geländewagen der G- und M-Klasse von DaimlerChrysler oder der
X5-Off-Roader von BMW mit einem Sechs-Zylinder-Diesel: Sie alle
halten die seit mehr als vier Jahren europaweit geltende Abgasnorm
für Diesel-PKW (EURO 3) nicht ein.
Um trotzdem die Typenzulassung beim Kraftfahrt-Bundesamt in
Flensburg zu erhalten, meldeten die Hersteller ihre gewichtigen
Luxus-Jeeps wie Kleinlaster an. Für diese so genannten "kleinen
Nutzfahrzeuge" gelten höhere Grenzwerte, etwa bei Stickoxiden und
Rußpartikeln. Die hochmotorisierten Oberklasse-Limousinen erreichen
damit lediglich die bis 1999 gültige EURO-2-Norm für PKW. Möglich war
die trickreiche Abgas-Einstufung, weil die großen Limousinen mehr als
2,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht auf die Waage bringen und deshalb
unter eine entsprechende Ausnahmeregelung fallen. Trotzdem wirbt VW
für den Selbstzünder-Touareg ("Der stärkste Serien-PKW-Diesel aller
Zeiten") mit angeblich "sehr guten Emissionswerten". DaimlerChrysler
verweist ausdrücklich auf die "Umweltfreundlichkeit" seiner
Diesel-Off-Roader.

Pressekontakt:

Deutsche Umwelthilfe e.V.
Jürgen Resch
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell
Tel.: (0 77 32) 9995-0
Mobil.: 0171-3649170
Fax.: (0 77 32) 9995-77
E-Mail: resch@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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