Saiga-Antilope darf nicht aussterben - 25 Jahre Bonner Konvention
Radolfzell (ots)
Vor 25 Jahren wurde in Bonn das "Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten" beschlossen.
Der Global Nature Fund (GNF) setzt sich im Rahmen der Konvention für den Schutz der bedrohten Saiga-Antilope vor allem am Tengis See in Kasachstan ein.
Anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Bonner Konvention ruft der GNF zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Saiga-Antilope auf. Dabei wird der GNF von namentlichen Unternehmen wie Unilever, DaimlerChrysler und Lufthansa unterstützt. Die Saiga-Antilope ist in den Steppen Zentralasiens durch zunehmende Lebensraumzerstörung und gnadenlose Bejagung extrem gefährdet. Die Herdentiere legen auf der Suche nach Nahrung weite Strecken zurück und brauchen daher zum Überleben große ungestörte Lebensräume. An den Ufern des Tengis Sees in Kasachstan sowie in China leben heute die letzten Exemplare. Vor wenigen Jahren gab es noch Millionen von Saiga-Antilopen; jetzt droht diese Art trotz Aufnahme in die internationale Rote Liste ganz zu verschwinden.
Deshalb setzt sich der GNF gemeinsam mit Naturschützern vor Ort sowie dem NABU Deutschland dafür ein, den Tengis See als UNESCO Weltnaturerbe auszuweisen. Erreicht der See den Status Weltnaturerbe, wäre das eine einmalige Chance, die Antilopen und viele andere bedrohte Arten zu schützen. Die internationale Aufmerk-samkeit für den Tengis See würde zu einer Förderung von Ökotourismus-Projekten führen sowie das Umweltbewusstsein und die Wertschätzung der Natur in der einheimischen Bevölkerung stärken.
Der Tengis See ist dreimal so groß wie der Bodensee und Teil des weltweiten Living Lakes-Netzwerks, welches vom GNF koordiniert wird. Mit seinen kasachischen Partnern engagiert sich der GNF seit Jahren für die Erhaltung und den Schutz des Tengis Sees und für die Verbesserung der Lebensbedingungen in dieser Region. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verschlechterten sich die Bedingungen in Kasachstan schlagartig; die Steppenbewohner waren gezwungen mit der Jagd auf die Saiga-Antilopen ihren Nahrungsbedarf zu decken oder das begehrte Fleisch zu verkaufen. Das Horn der männlichen Tiere ist in der chinesischen Medizin sehr begehrt. Der GNF will den Menschen am Tengis See Alternativen und sichere Einkommensquellen ermöglichen. Eine fortschreitende intensive Bejagung würde für die Saiga-Antilope das Aus bedeuten.
Die Saiga-Antilope ist nur eine der bedrohten wandernden Tierarten, die durch die Bonner Konvention geschützt werden sollen. Wandernde Tierarten sind wegen ihrer unterschiedlichen Lebensraumansprüche und Grenzüberschreitungen extrem durch den Menschen bedroht. Im Rahmen der Bonner Konventionen werden konkrete Maßnahmen zum Schutz dieser bedrohten Arten entwickelt und umgesetzt. Die wandernden Tiere haben vielfältige Funktionen im Ökosystem und sind ein wichtiger Indikator einer intakten Umwelt.
Weitere Informationen:
Global Nature Fund (GNF), Fritz-Reichle-Ring 4, D - 78315 Radolfzell, Tel.: 0 77 32 - 99 95 - 80, Fax: - 88, E-Mail: info@globalnature.org
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