EU Carbon Management-Strategie: Deutsche Umwelthilfe warnt vor Carbon Capture and Storage als Scheinlösung für Klimakrise
Berlin (ots)
- EU-Kommission veröffentlicht eigene Carbon Management Strategie am 6. Februar
- Aktuelle Studie zeigt: CO2-Verpressung ist Scheinlösung und würde ohnehin gefährdeten Ökosystemen wie der Nordsee erheblich schaden
- DUH fordert CO2-Reduzierung, eine konsequente Energiewende und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft
Kurz vor Veröffentlichung der Carbon Management-Strategie der Europäischen Union warnt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vor "Carbon Capture and Storage" (CCS) als gefährliche Scheinlösung zugunsten der fossilen Industrie. Laut einer aktuellen Studie des Center for International Environmental Law (CIEL) wird die Verpressung von CO2 im Meeresboden, insbesondere in der Nordsee, in einem noch nie dagewesenen Ausmaß vorangetrieben. Dabei ist die Wirksamkeit der Technik nicht bewiesen und auch die Kosten sind nicht absehbar. Vielmehr schadet CCS ohnehin gefährdeten Ökosystemen und ist daher keine Lösung für die Klimakrise. Die DUH fordert daher die massive Reduzierung von CO2 und den konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "'Carbon Capture and Storage' ist eine bequeme Ausrede für die fossile Industrie, um ihr klimaschädliches Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten und die Klimakrise weiter zu befeuern. Die Nordsee ist bereits jetzt stark übernutzt und kann weiteren Belastungen schlicht nicht standhalten. Dass die EU und die Bundesregierung in ihrer Carbon Management-Strategie nun auf genau diese Technologie setzen, ist absolut unverantwortlich. Statt Millionen in den Aufbau einer CO2-Transport- und Entsorgungsinfrastruktur zu stecken, muss sich die Politik endlich auf die Einsparung von CO2, die Energiewende und eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft konzentrieren. Wir dürfen unsere Meere nicht als CO2-Müllhalden missbrauchen, denn wir brauchen sie im Kampf gegen die Klimakrise!"
Lili Fuhr, Leiterin Fossile Wirtschaft am CIEL: "Die jahrzehntelange Geschichte von CCS ist geprägt von Fehlschlägen und gebrochenen Versprechen. Daraus müssen wir endlich Lehren ziehen - 'Carbon Management' ist ein Modebegriff, der letztlich vor allem zwei Dinge meint: Untätigkeit in Sachen Klimaschutz und neue Subventionen für die fossile Industrie. Es ist allzu bequem zu meinen, wir könnten unsere fossilen Emissionen unter dem Meeresboden vergraben und sie damit unschädlich machen. Wir brauchen echte Klimaschutzmaßnahmen, die unsere Ozeane schützen und zugleich den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas beschleunigen. Offshore-CCS tut das Gegenteil."
Hintergrund:
Der Report "Deep Trouble: The Risks of Offshore Carbon Capture and Storage" des CIEL beschreibt die historische Entwicklung von CCS, das rasant gestiegene Interesse daran und gibt einen Überblick über die Auswirkungen und Risiken von Abscheidung, Transport, Verpressung bis zur Einlagerung. Außerdem schildert er die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für CCS und weist auf Regulierungs- und Wissenslücken hin. Die DUH hat eine deutsche Kurzfassung veröffentlicht.
Links:
- Deutsche Kurzversion des "Deep Trouble" Berichts: https://l.duh.de/p240202
- Englische Vollversion des "Deep Trouble" Berichts von CIEL https://ots.de/pwdxWn
Pressekontakt:
Lili Fuhr, Leiterin Fossile Wirtschaft CIEL
lfuhr@ciel.org
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.x.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe, www.linkedin.com/company/umwelthilfe, www.tiktok.com/@umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell