Deutsche Umwelthilfe fordert technologische Neuausrichtung des Volkswagen-Konzerns
Radolfzell (ots)
Rote Karte für VW, Skoda und Seat wegen fehlender Rußfilter Mercedes-Benz und Opel erhalten Grüne Karte für serienmäßige Filter in allen Neuwagen
Berlin den 12.7.2005: Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat heute den Wolfsburger Volkswagen-Konzern für seine Marken VW, Skoda und Seat mit einer Roten Karte für seine fortgesetzte Verweigerungshaltung beim Rußpartikelfilter ausgezeichnet. Die DUH hatte im Frühjahr 2005 die deutschen Autohersteller aufgefordert, ab Juli 2005 nur noch Dieselfahrzeuge mit Partikelfilter anzubieten. Opel und Mercedes-Benz erhalten von der DUH die Grüne Karte für Ihre über ganzseitige Anzeigen gemachte Zusage, ab sofort alle Diesel-Pkw serienmäßig mit Partikelfilter auszustatten. Audi, Ford und BMW erhalten eine gelbe Karte dafür, dass sie zumindest in einigen Produktreihen den Partikelfilter anbieten.
Volkswagen ist in Sachen Umwelttechnologie derzeit das Schlusslicht der bundesdeutschen Automobilindustrie erklärte DUH- Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Außerhalb der Luxusklasse (Phaeton, Touareg) wird bei Volkswagen nur der 2-Liter-Passat mit einem vollwertigen Filter angeboten. Beim Fox, Lupo, Polo, Golf, Bora, New Beetle, Touran, Caddy, Sharan und Multivan verweigert VW derzeit rußfreie Motoren ebenso wie bei den Marken Seat und Skoda für alle Modelle. Auch das Thema Hybridantrieb oder NOx-Reduktion beim Diesel hat der größte Automobilkonzern Europas komplett verschlafen.
Die DUH fordert den VW-Aufsichtsrat dazu auf, die derzeitige Krise auch technologisch zu einer Neuausrichtung zu nutzen und das Unternehmen zu seinem Namen Volkswagen zurückzuführen. Kein anderer Autohersteller hat derart viele Luxusmarken und Modelle im Programm. VW entwickelte allein sechs verschiedene Sportwagen mit Höchstgeschwindigkeiten über 300 km/h und plant für diesen Sommer mit dem 1.001 PS starken Bugatti Veyron die Auslieferung des Pkw mit dem weltweit größten Spritverbrauch. Umweltfreundliche und abgasarme Modelle wie der 3-Liter Lupo und der A2 TDI werden hingegen eingestellt.
Nach Überzeugung der DUH wird es einige Jahre dauern, bis Volkswagen seinen derzeitigen technologischen Rückstand aufgeholt hat. Die DUH hält hierfür den sofortigen Stop der milliardenschweren Fehlentwicklungen, eine Innovationsoffensive bei Umwelt- und Abgastechnologien ebenso für notwendig wie eine inhaltliche und personelle Neuausrichtung des Unternehmens in der durch Reinhold Kopp geleiteten Abteilung Regierungsbeziehungen. Diese liegt seit 1998 im Verantwortungsbereich von VW Vorstand Peter Hartz und hat durch seine Politikskandale und grobschlächtigen Regierungsbeeinflussungen traurige Berühmtheit erlangt, zuletzt bei der von ihr betriebenen Kampagne gegen die För-derung des Partikelfilters.
Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 0171/ 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/ 25 89 86-15, mobil 0171/ 56 60 577, E- Mail: rosenkranz@duh.de
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell