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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Gegen den Bazillus der Energieverschwendung

Deutsche Umwelthilfe: Kommunen werfen Jahr für Jahr dreistellige
Millionensummen aus dem Fenster. Kommunale Energiebeauftragte machen
sich mehrfach bezahlt.
Radolfzell, 19. August 2005: Städte und Gemeinden könnten ihre
Etats um bis zu 600 Millionen Euro jährlich entlasten, wenn sie die
Möglichkeiten zur Energieeinsparung in den kommunalen Liegenschaften
ausschöpfen würden. Das ist ein Resultat der Detailanalyse des
kürzlich von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) durchgeführten
Wettbewerbes „Energiesparkommune“, den das Bundesumweltministerium
und das Umweltbundesamt fördern. .
Das Kräftemessen der kommunalen Energiebewussten hatte im
Praxistest bewiesen, dass deutsche Kommunen tatsächlich – wie von
Experten seit vielen Jahren vorgerechnet - mit heute verfügbarer
Technik bis zu 30 Prozent ihrer Energiekosten einsparen und nebenbei
das Klima entlasten können. Gleichzeitig war klar geworden, dass die
Mehrheit der Städte und Gemeinden weiter ohne Not gewaltige Summen
buchstäblich aus dem Fenster wirft, sei es aus Mangel an Information
oder aus ökonomischer wie ökologischer Kurzsichtigkeit.
„Die Ergebnisse unseres Wettbewerbs machen deutlich, dass
Klimaschutz und E-nergieintelligenz in Deutschland immer noch eine
Sache des politischen und persönlichen Engagements und der guten
Organisation sind“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jörg Dürr-
Pucher. „Andererseits erweist sich die kürzlich vom Bundesverband der
Deutschen Industrie (BDI, Pressemitteilung vom 7. Juli 2005)
vertretene Auffassung, für effektiven Klimaschutz müsse zunächst die
Technologie-Entwicklung weitergehen, als reiner Nonsens.“
In der zur „Bundeshauptstadt im Energiesparen“ gekürten Stadt
München sank der Energieverbrauch der kommunalen Liegenschaften durch
geschicktes Management innerhalb von nur vier Jahren um 12 Prozent.
Die Stadt Viernheim, die beim DUH-Wettbewerb zu den Siegergemeinden
unter den Mittelstädten zählt, konnte ihren Verbrauch im selben
Zeitraum sogar um 31 Prozent senken. Auch die hessische Kleinstadt
Wettenberg (12.500 Einwohner) gibt heute 12 Prozent weniger für ihre
Energie aus als vor dem Start ihrer Energiespar-Offensive.
„Bei unserem Wettbewerb zeigte sich, dass diejenigen Kommunen
herausragende Plätze belegten, die dauerhaft oder über einen längeren
Zeitraum einen Fachmann für Energiesparen angestellt oder beauftragt
hatten“, erläuterte Dürr-Pucher. Allerdings scheuten zahllose
Kommunen mit viel versprechenden Einsparpotenzialen vor diesem
Schritt zurück. Dürr-Pucher: „Das ist ebenso bedauerlich wie
unverständlich, denn diese engagierten Praktiker erweisen sich für
die Kämmerer sehr schnell als lukrativer als jede Politesse.“ Im
Übrigen habe sich das aktive Energiemanagement bei den meisten
Teilnehmern des DUH-Wettbewerbs als Konjunkturprogramm für das
örtliche und regionale Handwerk erwiesen. „Fachbetriebe für Heizung,
Wärmedämmung und Beleuchtung sind Gewinner des kommunalen
Energiesparmanagements“.
Die Deutsche Umwelthilfe wies darauf hin, dass die Deutsche
Energieagentur (dena) bereits im vergangenen Oktober eine
„Contracting-Offensive für öffentliche Liegenschaften“ gestartet
habe. Unter www.contractingoffensive.de seien zahlreiche hilfreiche
Informationen zusammengestellt. „Wenn diese Informationsangebote auf
Dauer nicht ausreichen, müssen Bund und Länder zusätzliche Programme
zur Unterstützung von Energiesparmanagement in den Kommunen
auflegen“, forderte Dürr- Pucher. „Angesichts der galoppierenden
Energiepreise müssen wir den Bazillus der Verschwendung an der Basis
bekämpfen – davon profitieren Umwelt und Etats.“
Für Rückfragen:
Jörg Dürr-Pucher. Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe 
e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell
Tel: 07732 9995-15,  duerr-pucher@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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