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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Energie Baden-Württemberg will am Erneuerbare Energien Gesetz festhalten

Radolfzell (ots)

Nach monatelangen Angriffen auf das Gesetz zur
Förderung von Öko-strom plädiert erstmals einer der vier großen 
deutschen Stromkonzerne für die Fortführung des EEG. Deutsche 
Umwelthilfe e.V.: "Die Phalanx der Bedenkenträger zerfällt". EnBW 
müsse nun auch Position beziehen gegen die Laufzeitverlängerung von 
Atomkraftwerken
Berlin, 8. November 2005: Mit der Energie Baden-Württemberg AG 
(EnBW) bekennt sich erstmals einer der vier in Deutschland 
dominierenden Stromkonzerne klar zur Förderung umweltfreundlicher 
Energien aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie nach dem 
Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG). Das heute veröffent-lichte 
Positionspapier der EnBW ist eine klare Absage an andauernde und mit 
hohem propagandistischem Aufwand betriebene Versuche des Verbands der
Elektrizitäts-wirtschaft (VDEW), das weltweit erfolgreichste Gesetz 
zur Markteinführung der Öko-energien abzuschaffen. Die Deutsche 
Umwelthilfe e.V. (DUH), begrüßt das klare Be-kenntnis der EnBW zu den
Zukunftsenergien, das auch in die laufenden Koalitions-verhandlungen 
zwischen Union und SPD eingespeist werden soll.
"Die Phalanx der Bedenkenträger zerfällt, der Widerstand verliert 
an Kraft", sagt Ste-fan Bundscherer, DUH-Bevollmächtigter für Klima 
und Energie. "Der Vorgang be-weist, dass sich die Einsicht in die 
ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile der  EEG-Förderung 
Erneuerbarer Energien unaufhaltsam und nun erstmals auch unter den 
großen Energieversorgern durchsetzt. Ganz offensichtlich will die 
EnBW nicht auf der Bremse stehen, wenn der Zug in Richtung Zukunft 
abfährt, sondern die Chancen von Wasser, Sonne, Geothermie und 
Biomasse aktiv nutzen".
Laut EnBW gehören die Erneuerbaren Energien zu den 
"Schlüsseltechnologien für das 21. Jahrhundert". Ihr Ausbau sei 
"sinnvoll und nötig" zur Verringerung der Kohle-dioxidemissionen, 
wegen der Endlichkeit der fossilen Energieträger Öl, Erdgas und 
Kohle, weil sie als heimische Energieträger die Liefer- und 
Preisrisiken des Welt-energiemarktes "längerfristig erheblich mindern
können" und schließlich weil Deutschland beim Aufbau einer weltweiten
Energieversorgung auf Basis der Rege-nerativen "eine führende Rolle" 
spielen könne. Das EEG erfülle zudem die wesentli-chen Kriterien 
("verlässlich", "effizient, "zeitlich befristet", "degressiv") einer 
erfolgrei-chen Förderung, solange die Erneuerbaren am Markt noch 
nicht bestehen können.
Die Kernaussage zu den aktuellen Angriffen insbesondere des 
E.on-Konzerns auf das EEG lautet: "Als Alternative zum EEG werden 
Quoten und Zertifizierungssyste-me diskutiert. Die EnBW lehnt diese 
Systeme nicht grundsätzlich ab. Sie kann aber zum jetzigen Zeitpunkt 
in der Praxis keine grundsätzliche Überlegenheit dieser Sys-teme 
gegenüber der garantierten Einspeisevergütung des EEG erkennen. Der 
mögli-che größere Nutzen neuer Fördersysteme ... rechtfertigt es nach
unserer Auffassung nicht, die Risiken eines Systemwechsels in Kauf zu
nehmen." EnBW spricht sich da-für aus, die für 2007 ohnehin geplante 
Novellierung des Gesetzes zu Verbesserun-gen im Detail - etwa bei der
Wasserkraft - zu nutzen, das Förderinstrument selbst aber "auf 
absehbare Zeit beizubehalten."
Bundscherer appellierte an die drei anderen Großen der Branche - 
E.on, Vattenfall und RWE - ihre Angriffe auf das EEG nun umgehend 
einzustellen und stattdessen am kontinuierlichen Aufbau eines neuen 
auf Erneuerbaren Energien basierenden Energiesystems mit mehr 
dezentralen Elementen mitzuarbeiten. Bundscherer: "Deutschland hat 
erstmals seit Jahrzehnten wieder die Möglichkeit bei einer zentra-len
Zukunftstechnologie im Weltmaßstab ganz vorne mitzuspielen. Niemand 
sollte diese Chance mutwillig verspielen. Die Zeit des ideologisch 
motivierten Widerstands  gegen die Erneuerbaren Energien geht zu 
Ende."
Die EnBW forderte der DUH-Experte auf, nun auch bei der aktuellen 
Diskussion um die Verlängerung von Reaktorlaufzeiten klar Position zu
beziehen. EnBW-Chef Utz Claassen habe vor der Bundestagswahl mehrfach
die Erfüllung des auch von EnBW unterzeichneten Atomausstiegsvertrags
zugesagt. In diesem Vertrag zwischen Bun-desregierung und 
Atomkraftwerksbetreibern findet sich der bemerkenswerte Satz: "Beide 
Seiten werden ihren Teil dazu beitragen, dass der Inhalt dieser 
Vereinbarung dauerhaft umgesetzt wird." Bundscherer: "Daran sollten 
sich alle halten. Auch wenn der Atomausstieg für ein Unternehmen, das
seinen Strom größtenteils aus Uran pro-duziert, eine besondere 
Herausforderung darstellt: Die Richtung muss stimmen und der 
Atomausstieg fortgesetzt werden".
Für Rückfragen:
Dr. Gerd Rosenkranz, Politischer Leiter, Deutsche Umwelthilfe e.V. 
(DUH), Hacke-scher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-15, Fax.: 
030/258986-19, Mobil: 0171/5660577,  rosenkranz@duh.de
Stefan Bundscherer, Bevollmächtigter für Energiewirtschaft und 
Klimaschutz, Deut-sche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 
Berlin, Tel.: 030/258986-23, 
Fax.: 030/258986-19, Mobil: 0177/332 33 00,  bundscherer@duh.de

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