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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Umweltverbände decken Verstöße gegen Energie-Kennzeichnung von Raumklimageräten auf

Berlin (ots)

Deutsche Umwelthilfe und BUND stellen in
Elektromärkten erneut Defizite bei der Kennzeichnung des 
Energieverbrauchs fest - Stromkosten von Klimageräten sind für Kunden
nicht vorhersehbar - wieder Media Markt- und Saturn-Filialen 
abgemahnt
5. Juli 2006: Der extrem hohe Stromverbrauch von Raumklimageräten 
ist für Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf solcher Produkte 
oft nicht erkennbar. Darauf haben die Deutsche Umwelthilfe e. V. 
(DUH) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. 
(BUND) nach stichprobenartigen Testbesuchen in Elektromärkten im 
Bundesgebiet hingewiesen. Wie schon in der Vergangenheit bei 
unterschiedlichen Haushaltsgeräten (so genannter "weißer Ware") seien
auch bei insbesondere in sommerlichen Hitzeperioden immer häufiger 
nachgefragten Raumklimageräten Verstöße gegen die gesetzlichen 
Kennzeichnungspflichten an der Tagesordnung.
"Gerade extreme Stromfresser wie die in Mode gekommenen mobilen 
Raumklimageräte mit einer Kühlleistung von bis zu 4.400 Watt müssen 
korrekt gekennzeichnet werden, damit die potenziellen Kunden vorher 
wissen, welche Folgekosten auf der Stromrechnung sie sich bei einem 
Kauf einhandeln", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Weil 
die Raumklimageräte "ganze Wohnräume in der heißen Jahreszeit in 
überdimensionierte Kühlschränke mit mäßiger Dämmung" verwandelten, 
explodiere geradezu der Stromverbrauch in den Sommermonaten. Wo der 
Einsatz solcher Geräte tatsächlich notwendig sei, müssten die Kunden 
deshalb verstärkt auf die effizientesten am Markt verfügbaren 
Produkte hingewiesen werden. Resch: "Das hilft dem Erdklima und dem 
Portemonnaie der Verbraucher."
Die DUH hatte Ende vergangenen Jahres ausgewählte Media Markt- und
Saturn-Filialen wegen der nicht korrekten 
Energieverbrauchskennzeichnung verklagt und in beiden Verfahren vor 
dem Landgericht Berlin erstinstanzlich Recht bekommen. Wegen der 
teils mangelhaften, teils gänzlich fehlenden Kennzeichnung der 
Klimageräte hat die DUH nun erneut Filialen von Media Markt und 
Saturn, aber auch eine Bauhaus-Dependance in Berlin förmlich 
abgemahnt. Bis kommenden Montag müssen die insgesamt sechs Märkte 
eine entsprechende Unterlassungserklärung unterzeichnen oder mit 
einer erneuten Klage der DUH rechnen. Für die kommenden Wochen 
kündigte die DUH zudem systematische Testbesuche im gesamten 
Bundesgebiet an. Verstöße werden juristisch abgemahnt, bei den 
zuständigen Ordnungsämtern zur Anzeige gebracht und auf einer 
Internet-Schmuddelliste (www.duh.de) veröffentlicht.
BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm erinnerte daran, dass 
seine Organisation erst kürzlich, anlässlich einer Analyse der 
Produktpalette unterschiedlicher Elektromärkte, bei den Marktführern 
Media Markt und Saturn auf weit überdurchschnittlich viele 
Stromfresser gestoßen war und die Kampagne "Stop! Stromfresser" 
gestartet habe. Über die massive Werbung für Klimageräte in 
Prospekten von Elektrohandelsketten und Baumärkten werde eine 
Nachfrage geschaffen, die den Stromverbrauch unnötig ansteigen ließe.
"Den Verbrauchern werden hier scheinbare Schnäppchen angeboten, die 
dann aber hohe Folgekosten haben und sich schädlich auf das Klima 
auswirken. Wir fordern deshalb, dass für ineffiziente Geräte keine 
Werbung mehr gemacht wird",  sagte Timm.
Ein mobiles Raumklimagerät verursache zusätzliche Stromkosten von 
über 100 Euro jährlich. Selbst wenn das Gerät nur an 30 Hitzetagen im
Jahr in Betrieb sei, könne es schnell zum größten Stromverbraucher im
Haushalt werden. Ein mobiles Klimagerät belaste das Erdklima in der 
Regel stärker als ein normaler Kühlschrank, der das ganze Jahr über 
laufe. Timm: "Jeder, der angesichts der aktuellen Hitzewelle auf 
schnelle Kühlung hofft, sollte deshalb zuallererst auf einfachere 
Mittel setzen: In unseren Breiten genügen fast immer tagsüber 
geschlossene Vorhänge oder Rollos und eine rasche Durchlüftung am 
Abend".  Hausbesitzer könnten auf lange Sicht mit einer modernen 
Wärmedämmung im Winter wie im Sommer sogar so viel Energie sparen, 
dass ihnen diese Alternative am Ende billiger komme, als die 
Aufrüstung mit Raumklimageräten.
Gerade die Marktführer bei den Elektrogeräten hätten "eine 
besondere Verantwortung gegenüber ihren Kunden und gegenüber dem 
Erdklima", ergänzte Cornelia Ziehm, Leiterin Verbraucherschutz und 
Recht der DUH. Sie erinnerte daran, dass die Metro-Töchter Media 
Markt und Saturn während der gerichtlichen Auseinandersetzungen in 
den vergangenen Monaten versichert hätten, sie seien "oftmals 
Marktbereiter für umweltschonende Produkte" gewesen. "Bei den 
Klimageräten war die Chance da, dieser Behauptung auch Taten folgen 
zu lassen und sich bei der Produktauswahl und in der Werbung auf 
besonders energieeffiziente Haushaltsgeräte zu konzentrieren. Diese 
Chance wurde wieder einmal verspielt. Vielmehr verstoßen Media Markt 
und Saturn mit dem neuerlichen Unterlassen der Kennzeichnung zum 
wiederholten Mal gegen zwingendes Recht zum Schutz von Verbraucher 
und Umwelt", schloss Ziehm.
Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Hackescher Markt 4, 
10178 Berlin, Tel.: 030/ 258986-0, mobil: 0171/3649170, E-Mail:  
resch@duh.de
Dr. Gerhard Timm, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 
Tel.: 030-275864-31, 0170-4042897, E-Mail:  Gerhard.timm@bund.net
Dr. Cornelia Ziehm, Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Hackescher Markt
4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-0, 0160/5337376, E-Mail:  
ziehm@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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