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Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Studierendenstatistik Bauingenieurwesen: - Hochschulabsolventen Bau auf neuen Tiefststand gesunken - nur noch 3.080 Absolventen
- Bauingenieurlücke wird größer

Berlin (ots)

Die Zahl der Absolventen im Studiengang
Bauingenieurwesen ist erneut zurückgegangen. Wie der aktuellen 
Studierendenstatistik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie 
zu entnehmen ist, haben 2007 nur noch rund 3.080 Nachwuchsingenieure 
die Hochschulen verlassen. Damit hat sich der Negativtrend der 
vergangenen Jahre fortgesetzt und den niedrigsten Stand seit Beginn 
der Aufzeichnungen im Jahr 1986 erreicht. Gleichzeitig ist die Zahl 
der Studienanfänger im Bauingenieurwesen konstant bei 6.000 
geblieben.
"Dies bedeutet eine drastische Zuspitzung der Lage im 
Nachwuchsbereich. Wir werden uns auf einen scharfen Wettbewerb um 
Bauingenieure in Deutschland einstellen müssen", kommentierte heute 
Prof. Dr.-Ing. E.h. Manfred Nußbaumer, Vizepräsident Technik des 
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie in Berlin die Zahlen. "Bei 
Studienabbrecherquoten im Bauingenieurwesen um nahezu 50 Prozent 
können wir unseren jährlichen Einstellungsbedarf von 4.500 
Absolventen nicht mehr decken."
Diese Entwicklung zeichnete sich bereits seit einigen Jahren ab. 
Bei stetigem Rückgang der Studienanfängerzahlen sind auch die 
Absolventenzahlen seit 2000 kontinuierlich zurückgegangen. Dieser 
Trend hat sich im Sommer 2007 und im Wintersemester 2007/2008 
fortgesetzt. Rund 3.080 Studierende haben erfolgreich ein Studium des
Bauingenieurwesens abgeschlossen. Davon 211 mit dem 
Bachelorabschluss. Das entspricht einem Rückgang der 
Gesamtabsolventen gegenüber dem Vorjahr von acht Prozent. Auch bei 
den Studienanfängern kann trotz eines leichten Zuwachses von 0,7 
Prozent im Vorjahr von einer Trendwende keine Rede sein. Ihre Zahl 
blieb 2007 konstant. Die Gesamtzahl der Studierenden im 
Bauingenieurwesen liegt derzeit bei 33.800.
Die hochschulpolitische Umstellung der Studienabschlüsse zeigt 
Wirkung. Mittlerweile starteten Dreiviertel ihr Studium in 
Bachelorstudiengängen, die übrigen teilten sich auf Diplom- bzw. 
Masterstudiengänge auf. "Dies ist ein klares Signal, dass sich die 
Arbeitgeber nun massiv auf die neuen Abschlüsse einstellen müssen - 
mit allen Konsequenzen für die Berufsbefähigung ihrer Mitarbeiter", 
erklärte Nußbaumer. Er appellierte gleichzeitig an die Hochschulen, 
dass Bildungsniveau des Diplomingenieurs nicht aufzugeben. "Über die 
Akkreditierungsverfahren allein werden wir nicht sicherstellen 
können, dass die hohe Qualität der Ausbildung, wie wir sie vom Diplom
kennen, erhalten bleibt", erklärte Nußbaumer.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Bauingenieurlücke nicht 
über den Arbeitsmarkt gedeckt werden kann. Im Durchschnitt des 
vergangenen Jahres hätten 9.100 offene Stellen für Bauingenieure 
5.700 arbeitslose Bauingenieure gegenüber gestanden. Dies habe eine 
Schätzung des Hauptverbandes in Anlehnung an eine Studie des 
Instituts für Wirtschaftsforschung in Köln ergeben. Und die 
Fachkräftelücke wird immer größer: Im Sommer dieses Jahres lag die 
Lücke zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen bei rund 5.000. 
Nußbaumer warnte: "Der Mangel an qualifiziertem Personal droht in der
deutschen Bauwirtschaft zur Wachstumsbremse zu werden". Denn hinzu 
komme, dass auch bei Polieren und Meistern der Nachwuchs mittlerweile
knapp werde.
Nußbaumer rief dazu auf, der Technik in Schul- und 
Hochschulausbildung wieder den Stellenwert zuzuweisen, der ihm seiner
volkswirtschaftlichen Bedeutung nach zukomme.

Pressekontakt:

Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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