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Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Kanalnetze in Deutschland: 15 % dringend sanierungsbedürftig!
100 Mrd. DM Investitionsbedarf!
Appell an Kommunen: Investitionsschwerpunkt "Kanalsanierung" setzen!

Berlin (ots)

15 % des deutschen Kanalnetzes sind dringend
sanierungsbedürftig. Städte und Gemeinden sollten deshalb die
Kanalsanierung zu einem Investitionsschwerpunkt erklären. Das
empfiehlt der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in seinem
Memorandum "Infrastruktur - Lebensadern für Deutschland". Bei
durchschnittlichen Sanierungskosten von rund 1.650 DM je Meter Kanal
und etwa 60.000 km schadhaftem Kanalnetz ist mit einem
Investitionsbedarf für die Sanierung der gesamten öffentlichen
Kanalisation von etwa 100 Mrd. DM zu rechnen. Behalten die Kommunen
ihr bisheriges Investitionstempo - 4 Mrd. DM jährlich - bei, würde
die Sanierung noch 25 Jahre in Anspruch nehmen. Weitere Netzteile
nähmen Schaden, Abwasser würde weiterhin ungereinigt im Boden
versickern. Das sei aus umweltpolitischen Gründen nicht hinnehmbar,
folgert das Memorandum des Hauptverbandes.
Weiteren Investitionsbedarf sieht der Hauptverband im Bereich der
Abwasserbehandlung. Während 91 % der westdeutschen Bevölkerung
bereits 1995 an biologische Kläranlagen angeschlossen gewesen seien,
habe die Anschlussquote in Ostdeutschland erst bei 54 % gelegen. Nach
wie vor würden die Abwässer von 18 % der ostdeutschen Bevölkerung
lediglich mechanisch gereinigt, in Westdeutschland sei dies nur noch
1 %. Den gesamten Investitionsbedarf schätzt der Hauptverband bis zum
Jahr 2015 auf 125 - 130 Mrd. DM. Davon entfallen 20 Mrd. DM auf
Sonderbauwerke zur Regenwasserbehandlung, 70 - 75 Mrd. DM auf die
Erneuerung, Kapazitätsausweitung und Modernisierung der öffentlichen
Kläranlagen, 15 Mrd. DM auf den Neubau und die Sanierung von
Kleinkläranlagen sowie 20 Mrd. DM auf den Neubau von
Grundstücksentwässerungsanlagen zur Erhöhung des Anschlussgrades und
zur Erweiterung des Siedlungsgebietes.
Die Entsorgung von Abwasser erfolgt in Deutschland über ein
Kanalnetz von rund 400.000 km. Für die Behandlung dieser Abwässer
sind 10.300 Kläranlagen mit einer Ausbaukapazität von rund 760 Mio.
Einwohnerwerten errichtet worden. Etwa 94 % aller privaten Haushalte
sind an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen, 87 % der Bevölkerung
an Abwasserbehandlungsanlagen, weitere 3 % an Kleinkläranlagen.
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung
Volkswirtschaft, Information und Kommunikation
Tel.: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
Auch im Internet abrufbar: 
www.bauindustrie.de

Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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