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Forscher entdecken Monsterviren

München (ots)

12. März 2010. "Es wird in Zukunft mit neuen Viren
als Seuchenerregern zu rechnen sein", sagt Hans-Georg Kräusslich, 
Virologe an der Uni Heidelberg, gegenüber P.M. Magazin. "Welche das 
sind, lässt sich leider nicht vorhersagen."
Wie die Gruner+Jahr-Zeitschrift in ihrer April-Ausgabe (ab heute 
im Handel) berichtet, ist die Armee der Viren groß. Sie schlägt zu, 
wenn niemand damit rechnet. Rund 4000 verschiedene Virusarten sind 
bis heute bekannt und klassifiziert - raffinierte Überlebenskünstler 
und in der Lage, ihre Struktur so zu verändern, dass ein bisher 
wirksamer Impfstoff nicht mehr zu ihrer neuen Form passt.
In den letzten Jahren und Monaten haben Wissenschaftler eine Reihe
von unbekannten Viren entdeckt, darunter solche, die ihnen 
Kopfzerbrechen bereiten: Monsterviren von nie gesehener Größe. Auf so
ein Riesenvirus stieß zufällig ein Mikrobiologe bei der Untersuchung 
des Wassers im Kühlturm eines Krankenhauses in Bradford, England. Er 
fand merkwürdige Mikroben, die er aufgrund ihres ungewöhnlichen 
Umfangs zunächst für Einzeller hielt. Mit 400 Nanometern waren sie 
rund 15-mal so groß wie Schnupfenviren und viermal so groß wie die 
meisten anderen bekannten Viren.
Konserviert in einer Tiefkühlbox wurde der Fund an den 
Virenspezialisten Didier Raoult an der Universität Marseille 
geschickt. Der betrachtete die sensationelle Lieferung zunächst unter
dem Mikroskop und erblickte eine mit Fasern besetzte Oberfläche. Ein 
Bakterium, dachte er, da Viren für Lichtmikroskope normalerweise zu 
klein sind. Anschließend legte Raoult den Erreger unter ein 
Elektronenmikroskop. Was er jetzt sah, raubte ihm den Atem: ein 
Riesenvirus.
Das Monstervirus tarnt sich als Bakterie, mimt also eine Mikrobe 
(englisch: "mimicking microbe"). Dies trug ihm die Bezeichnung 
"Mimivirus" ein. Doch der verniedlichende Name täuscht. Vielleicht 
müssen sich die Virologen bald auch mit Impfstoffen gegen 
Monsterviren beschäftigen, die bisher nur Amöben befallen.
"Ob diese Erreger gefährlich werden, kann heute noch niemand 
sagen", erklärt Matthias Niedrig vom Robert-Koch-Institut in Berlin. 
Beunruhigend ist jedoch die Tatsache, dass in Patienten, die eine 
gefährliche Lungenentzündung hatten, Antikörper gegen Mimiviren 
entdeckt wurden. Also muss es bereits erste Kontakte zwischen Mensch 
und Monstervirus gegeben haben.

Pressekontakt:

Iliane Weiß
Leitung Kommunikation / PR
G+J Frauen/ Familie/ People
Gruner + Jahr AG & Co KG
Tel: 040/3703-2468; Fax: -5703
E-Mail: weiss.iliane@guj.de

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