Hohe Zahlungsmoral in Corona-Zeiten
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Bisher keine erhöhten Zahlungsausfälle bei Verbrauchern - Aussicht auf Impfstoff verbessert Stimmungslage
SCHUFA Risiko- und Kredit-Kompass 2020 untersucht Kreditverhalten sowie Stimmung von Verbrauchern und Unternehmern // Wirtschaft bislang stabil // Kein Anstieg der Zahlungsstörungen und Insolvenzen // Stimmung der Verbraucher hat sich in den letzten zwei Monaten verbessert // Impfstoff wird große wirtschaftliche Bedeutung zugesprochen // Zukunftsprognosen der befragten Unternehmer und Freiberufler weiterhin zum größten Teil positiv
Wiesbaden, 19. November 2020 - Trotz Corona-Krise zahlen die Menschen in Deutschland ihre Rechnungen und Kredite pünktlich zurück. Dies belegen die aktuellen Zahlen des SCHUFA Risiko- und Kredit-Kompass, der jährlich erscheint. Die Mehrheit der befragten Verbraucher hat aktuell weder Einkommenseinbußen noch Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Zudem ist laut Studie die aktuelle Stimmungslage signifikant besser als noch im September. Hoffnung macht dabei insbesondere die Aussicht auf einen Impfstoff.
Gefragt nach ihrer Sicht auf die Zukunft geben sich zwar immer noch 51 Prozent der Bevölkerung eher sorgenvoll oder ängstlich. Im September waren es aber noch 66 Prozent. Besonders bei jungen Menschen nimmt der Optimismus zu: Während im September noch 68 Prozent der Jugendlichen pessimistisch in die Zukunft blickten, sind es im November nur noch 39 Prozent. Von den befragten Verbrauchern glauben 83 Prozent, dass sich mit dem Impfstoff die wirtschaftliche Gesamtsituation verbessern wird und fast die Hälfte vermuten das auch von ihrer persönlichen finanziellen Lage.
Fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Verbraucher geben an, dass das eigene Haushaltseinkommen zum Befragungszeitpunkt nicht durch die Corona-Pandemie betroffen ist. Rund 36 Prozent der Befragten verzeichneten hingegen Einbußen im Haushaltseinkommen. Wenn es um Anpassungen des Finanz- und Konsumverhaltens geht, haben 33 Prozent im Vorfeld geplante größere Anschaffungen zurückgestellt und 23 Prozent der Verbraucher greifen auf Rücklagen zurück.
Der eigene Arbeitsplatz wird von 84 Prozent der Befragten als sehr sicher beziehungsweise eher sicher eingeschätzt.
Bei den Unternehmen ist das durchschnittliche Gesamtbild ebenfalls überraschend positiv: Erhöhte Zahlungsausfälle und Insolvenzen sind nicht festzustellen. In der Corona-Pandemie hat sich die vertragsgemäße Bedienung von Krediten seitens Gewerbetreibender, Freiberufler oder eingetragener Kaufleute bisher nicht verändert. Der Anteil der Unternehmen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hat, lag in den ersten drei Quartalen 2020 monatlich relativ konstant zwischen 10,1 und 10,3 Prozent - und damit sogar unterhalb des Vergleichszeitraum 2019 von 10,4 bis 10,6 Prozent.
Das Stimmungsbild bei Soloselbständigen und Kleinstunternehmern stellt sich differenziert dar - auch wenn der Großteil der Befragten positiv in die Zukunft blickt.
Von den befragten Soloselbständigen schätzen 62 Prozent ihre wirtschaftliche Zukunft als sehr sicher beziehungsweise eher sicher ein. Bei Kleinstunternehmen mit drei bis fünf Mitarbeitern liegt der Wert sogar bei 72 Prozent.
Dr. Ole Schröder, Mitglied des Vorstands der SCHUFA Holding AG, sagt dazu: "Wir sehen eine hohe Zahlungsmoral trotz Corona-Krise. Für uns ist das ein Indikator für eine robuste Wirtschaft in schwierigen Zeiten. Dass sich neben den Zahlen und Fakten auch die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern verbessert hat, liegt offensichtlich an der Aussicht auf einen wirksamen Impfstoff. Die Soloselbständigen und Unternehmen, die aufgrund ihrer Branche massiv von den Auswirkungen des Lockdowns betroffen sind, befinden sich weiter in einer nie dagewesenen Krise. Hier sind die gezielten staatlichen Unterstützungen extrem wichtig, um Zahlungsausfälle und Insolvenzen zu vermeiden."
Den kompletten SCHUFA Risiko-und Kredit-Kompass 2020 sowie Auswertungen zum Kreditverhalten 2019 und begleitendes Pressematerial finden Sie auf unserer Webseite www.schufa.de.
Die SCHUFA Holding AG
Die SCHUFA ist Deutschlands führender Lösungsanbieter von Auskunftei- und Informationsdienstleistungen für Unternehmen und Verbraucher. Insgesamt sind rund 10.000 Firmenkunden als Vertragspartner an unsere Dienstleistungen angeschlossen. Zudem nutzen rund 2,2 Millionen Privatkunden die SCHUFA-Angebote. Privat- und Geschäftskunden wie Banken, Sparkassen und Händlern bietet das Unternehmen kreditrelevante Informationen rund um Bonität, Identität und Betrugsprävention. Auf Grundlage unserer Entscheidungshilfen werden für Privat- und Geschäftskunden schnelle, kostengünstige und unbürokratische Vertragsabschlüsse möglich. Informationen rund um Produkte und Services für Privatkunden sowie eine Online-Einsicht in die eigenen, bei der SCHUFA gespeicherten Daten sind auf dem Internetportal www.meineSCHUFA.de erhältlich. Der Datenbestand der SCHUFA umfasst 1,002 Milliarden Informationen zu 67,9 Millionen Privatpersonen und 6,0 Millionen Unternehmen.
Das SCHUFA Engagement
Die SCHUFA hat ihr gesellschaftliches Engagement in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und trägt damit zu einer transparenten Finanzkultur und Überschuldungvorsorge in Deutschland bei. Als Informationsdienstleister für Wirtschaft und Verbraucher stehen vor allem die Themen Aufklärung und Datenschutz im Mittelpunkt vieler Projekte. Die wichtigsten Projekte im Überblick: Der jährliche erscheinende SCHUFA Kredit-Kompass beleuchtet die Konsumkompetenz und das Kreditverhalten der deutschen Bürger. Der SCHUFA-Verbraucherbeirat diskutiert aktuelle Verbraucherthemen und entwickelt daraus Handlungsempfehlungen für die SCHUFA. Der SCHUFA Ombudsmann kümmert sich als neutrale Schlichtungsstelle um die Belange der Verbraucher. Mit der Bildungsinitiative " WirtschaftsWerkstatt - Nimm deine Finanzen in die Hand" und " SCHUFA macht Schule" engagiert sich die SCHUFA für die Ausbildung von Finanzkompetenz bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.