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Der Tagesspiegel: Berliner Senat hofft auf neues Einsparpotenzial bei den Ganztagsgrundschulen

Berlin (ots)

Der Senat hofft auf neues Einsparpotenzial bei den
Ganztagsgrundschulen - und erhöht die bürokratischen Hürden für 
Familien mit Migrationshintergrund und behinderten Kindern. Etwa 
15.000 Eltern müssen zum Jugendamt gehen, um dort nachzuweisen, dass 
ihre Kinder eine Zusatzförderung wegen Sprachdefiziten oder 
Behinderung brauchen, berichtet der Tagesspiegel in seiner 
Freitagsausgabe (vom 21. September 2007). Bisher begnügte sich der 
Senat mit den entsprechenden Angaben der Rektoren. Dem Vernehmen nach
beruht diese neue Forderung der Bildungsverwaltung auf einem Vorstoß 
des Finanzsenators, der bei den Personalzuschlägen für Erzieher 
sparen möchte: Bislang haben die Ganztagsschulen mit hoher Migranten-
oder Behindertenquote wesentlich mehr Erzieher. Ob Eltern, die selbst
kein Deutsch sprechen, überhaupt zum Amt gehen oder wie sie diese 
Formulare ausfüllen sollen, bleibt unklar. Neuköllns Bildungsstadtrat
Wolfgang Schimmang (SPD) wunderte sich, warum "neue bürokratische 
Hemmnisse" aufgebaut werden. Zudem versteht er nicht, warum der Senat
den Angaben der Schulleiter misstraut.
Alarmsignale kommen auch aus den Ganztagsschulen, die nur wenige 
Problemkinder und deshalb auch nur die minimale Erzieherausstattung 
haben. Sie klagen über massive Probleme bei der Betreuung. Die 
Betreuung laufe auf "Aufbewahrung" hinaus, kritisierte auch ein 
Steglitzer Rektor. Nach Informationen des Tagesspiegel erwägt ein 
halbes Dutzend Grundschulen wegen der knappen Lehrer- und 
Erzieherausstattung, den anspruchsvollen Ganztagsbetrieb einzustellen
und auf Hortbetreuung umzusteigen. Bildungs-Staatssekretär Eckart 
Schlemm (SPD) empfahl gestern im Schulausschuss: "Die Betroffenen 
können sich an die Senatsverwaltung wenden." Das haben sie bereits 
getan - ohne Erfolg.
Der Text steht Ihnen bei Angabe der Quelle "Der Tagesspiegel" zur 
freien Verfügung für Ihre aktuellen Dienste.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
mit freundlichen Grüßen
Stephan Wiehler
stellv. Ressortleiter
Redaktion Berlin-Brandenburg
Der Tagesspiegel
10876 Berlin
Tel. +49-30-26009-547
Fax. +49-30-26009-415
Email:  stephan.wiehler@tagesspiegel.de
www.tagesspiegel.de

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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