Der Tagesspiegel: Neue BDI-Studie: Industrie setzt auf Klimaschutz
Berlin (ots)
Die deutsche Industrie entdeckt die Chancen des Klimaschutzes. "Viele Hebel zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen beruhen auf Technologien, Produkten und Dienstleistungen, für die deutsche Unternehmen schon heute innovative Lösungen anbieten", heißt es in einer neuen Studie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), aus die der "Tagesspiegel am Sonntag" zitiert. Wenn diese so genannten Hebel auch tatsächlich im Inland umgesetzt und ins Ausland exportiert würden, könne sich das "auf Wirtschaft und Beschäftigung in Deutschland spürbar positiv auswirken". Der BDI will die von McKinsey erstellte Expertise unter dem Titel "Kosten und Potenziale der Vermeidung von Treihausgasemissionen in Deutschland" in der kommenden Woche vorstellen.
Von einer "erstaunlich guten Studie" sprach Claudia Kemfert, Energieexpertin des Berliner DIW. Offenbar wolle der Industrieverband "aus der Rolle des ewigen Nörglers raus". Die Aufstellung der CO2-Vermeidungsstrategien und -kosten sei "sehr realistisch" und decke sich auch mit Untersuchungen des DIW, sagte Kemfert dem Tagesspiegel. Insgesamt sei bis 2020 ein Investitionsvolumen von mindestens 3,5 bis maximal 6,4 Milliarden Euro erforderlich, um die Klimaziele zu erreichen.
Bis 2020 könnten die CO2-Emissionen gegenüber 1990 "um 26 Prozent gesenkt werden, wenn alle bekannten Vermeidungshebel mit Vermeidungskosten von bis zu 20 Euro/Tonne CO2 umgesetzt werden", heißt es in der Studie. Sogar "eine Senkung um 31 Prozent ist möglich, wenn zusätzlich die Umstellung des Energiemixes auf einen höheren Anteil erneuerbaren Energien erfolgt". Allerdings würden sich in dem Fall die C02-Vermeidungskosten deutlich erhöhen.
Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der Chemiegewerkschaft IG BCE warnte derweil die Politik vor "unrealistischen Zielen, die schaden, weil sie demotivieren". Der Gewerkschafter sieht die "Energiepolitik zur Unterabteilung des Klimaschutzes verkümmern". Schließlich gehe es darum, "Klimaschutzmaßnahmen auszuwählen, die am besten oder am wenigsten schädlich für die Arbeitsplätze sind", sagte Schmoldt dem "Tagesspiegel am Sonntag".
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