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Der Tagesspiegel: Pin-Insolvenzverwalter: Mit Arbeitsplatzverlust in solchem Ausmaß nicht gerechnet

Berlin (ots)

Die Krise des angeschlagenen Postdienstleisters Pin
Group hat sich offenbar dramatischer entwickelt als vorher 
befürchtet. "Dass wir eine erhebliche Anzahl an Arbeitsplätzen 
verlieren würden, war von Anfang an klar. Dass es so dramatisch 
würde, nicht", sagte der Kölner Insolvenzverwalter Andreas 
Ringstmeier dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). "Es ist schlimmer 
gekommen, als ich gedacht habe."
Als einer von zwei Insolvenzverwaltern der Pin Group ist 
Ringstmeier für die insolventen Teile des kriselnden Konzerns 
zuständig. Die Muttergesellschaft und die gesunden Teile werden von 
Bruno Kübler betreut.
Zu der von den Sanierern gewünschten großen Lösung, einen Investor
für einen möglichst großen Teil des Unternehmens zu finden, äußerte 
Ringstmeier sich skeptisch. "Einige der operativen Gesellschaften 
sind geschlossen oder aber einzeln verkauft." Der Aderlass sei 
schlimmer geworden, sagte Ringstmeier mit Blick auf  Nord- und 
Westdeutschland, wo Pin binnen kurzer Zeit das komplette Netz 
verloren hat. "In diesen Regionen haben wir richtig gelitten." 
Dennoch gab sich Ringstmeier zuversichtlich. Noch könne es eine 
Lösung geben, aus der ein starker Postkonkurrent erwachse, sagte er 
der Zeitung.
Am vergangenen Donnerstag hatte Ringstmeier bekannt gegeben, dass 
21 weitere Tochterfirmen der Pin Group insolvent sind. Und dass 
inzwischen gut die Hälfte der ursprünglich 11.500 Mitarbeiter ihren 
Job verloren haben. Dagegen sind rund 1800 Stellen vorerst gesichert.
"So sehr ich mich über jeden erhaltenen Arbeitsplatz freue, ich 
empfinde es eher als schlechtes Ergebnis, denn als gutes", sagte 
Ringstmeier. Zu der Frage, wie viele Arbeitsplätze langfristig 
gesichert werden können, sagte der Sanierer: "Vielleicht werden wir 
am Ende 5000 haben, wenn es gut geht."

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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