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Der Tagesspiegel: Immer mehr Ältere sind auf Hartz IV angewiesen

Berlin (ots)

Berlin - Mitten im Aufschwung steigt das
Armutsrisiko für ältere Menschen: Seit der Einführung des 
Arbeitslosengeldes II (Hartz IV) im Januar 2005 ist die Zahl der 
älteren Hilfebedürftigen bis Ende 2007 um mehr als 22 Prozent, und 
damit fast doppelt so stark gestiegen, wie bei den anderen 
Altersgruppen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Deutschen 
Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor, die dem Tagesspiegel 
(Freitagausgabe) vorliegt. "Das ist ein bedrückendes Ergebnis, vor 
allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels", sagte Wilhelm 
Adamy, Leiter der Abteilung Arbeitsmarktpolitik im 
DGB-Bundesvorstand, dem Tagesspiegel.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hatte die Lage gerade dieser 
Altersgruppe zuletzt als überdurchschnittlich positiv bewertet. 
Tatsächlich meldeten sich im vergangenen Jahr immer weniger der 50- 
bis 64-Jährigen arbeitslos. Die Arbeitslosenstatistik sei für sich 
allein aber nicht aussagefähig, sagte Adamy. Betrachte man die 
Entwicklung der Zahlen der Hartz-IV-Empfänger, ergebe sich ein 
anderes Bild: Von November 2006 bis November 2007 sank die Zahl 
dieser Hilfeempfänger wegen des Aufschwungs um 3,8 Prozent auf rund 
5,1 Millionen. In der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen stieg sie im 
selben Zeitraum aber um 3,3 Prozent auf gut 1,2 Millionen an. "Das 
Verarmungsrisiko der Älteren steigt deutlich", so Adamy. Heute sei 
jeder elfte Erwerbsfähige im Alter zwischen 15 und 64 Jahren auf 
diese staatliche Fürsorge angewiesen.
Im Osten liegt die Quote der Älteren, die auf Hilfe durch Hartz IV
angewiesen sind, mit fast 13 Prozent doppelt so hoch wie im Westen.  
Berlin führt diese Armutsstatistik mit einer Hilfequote von 14,4 
Prozent an, dicht gefolgt von Sachsen-Anhalt (14,2 Prozent) und 
Mecklenburg-Vorpommern (13,9). Am niedrigsten sei die Hartz-IV-Quote 
der 50- bis 64-Jährigen in Bayern (4,3 Prozent) und Baden-Württemberg
(4,3).
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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