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Der Tagesspiegel: Linke ärgert sich über Schwan - und fordert Spitzentreffen mit der SPD

Berlin (ots)

Berlin - Nach der heftigen Kritik der
SPD-Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl an der Linkspartei und 
ihrem Frontmann Oskar Lafontaine ist die Linksfraktion zu Gesine 
Schwan auf Distanz gegangen. "Man wirbt nicht um unsere Stimme, indem
man uns beschimpft", sagte Fraktionsvize Bodo Ramelow dem Berliner 
"Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). Schwan hatte Lafontaine im 
"Spiegel" als Demagogen bezeichnet und der Linkspartei vorgeworfen, 
"überhaupt keine Antworten auf die Fragen der Gegenwart" zu haben.
Schwans Äußerungen entsprächen weder ihrer Intelligenz noch ihrer 
bisherigen politischen Leistung, sagte Ramelow. Offenbar sei die 
Kandidatin "eine Getriebene ihres bisherigen guten Auftretens" und 
glaube, "jetzt erst mal Abbitte leisten zu müssen im 
antikommunistischen Diskurs". Dadurch aber bringe sie 
parteipolitisches Taktieren in die Kandidatenkür, "und das sollte man
als künftige Bundespräsidentin nicht tun."
"Wenig hilfreich" seien Schwans Äußerungen gewesen, meinte auch 
die Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion, Dagmar 
Enkelmann. Ein Grund dafür liege im Verhalten der SPD-Spitze, die 
ihre Kandidatin bisher allein gelassen habe. Schwan habe nach ihrer 
Nominierung angekündigt, sich auch um die Stimmen der Linken bemühen 
zu wollen. "Darin hätte sie der Parteivorsitzende Kurt Beck längst 
unterstützen müssen", sagte Enkelmann. Sie forderte ein 
Spitzentreffen zur Kandidatenfrage, "und zwar möglichst bald". Das 
koste die SPD nicht mehr als ein paar Kannen Kaffee, und habe mit 
einer Koalitionsaussage für irgendwelche Bundestagswahlen nicht das 
Geringste zu tun.
Weitere Gegenleistungen werde man nicht fordern, versicherte 
Ramelow. "Wir sind ja nicht in Tarifverhandlungen." Allerdings müsse 
Schwan glaubhaft machen, dass sie auch die Wähler der Linken 
vertreten wolle. Und die SPD, müsse "ihren Kompass neu ausrichten". 
Kritik äußerte der Fraktionsvize an deren Annäherungsversuchen zur 
FDP. "Mit diesem Wurmfortsatz der Union auf eine Ampelkoalition zu 
spekulieren, nur um sich gegen uns abzugrenzen - das heißt wirklich, 
die Zeichen der Zeit nicht verstehen", sagte Ramelow.
Bei Rückfragen: 030/7262626-12 (Rainer Woratschka) oder 
030/26009-389 (Politikredaktion).

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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