Der Tagesspiegel: "Das ist einfach dreist"
Berlin (ots)
Jürgen Doetz, Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), sieht die deutschen Privatsender durch die Entscheidung des Bundeskartellamtes über die Vermarktung der Bundesliga-TV-Rechte im Vergleich mit der ARD-"Sportschau" schwer benachteiligt. "Das ist einfach dreist und eine Missachtung des privaten Rundfunks", sagte Doetz im Interview mit dem "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe). Das duale Rundfunksystem sei beim Bundeskartellamt ganz offenkundig nur sehr rudimentär verankert, "da ist selbst das Bundesverfassungsgericht schon erheblich weiter". Doetz: "Richtig ist, dass die Position des Kartellamts nur der ARD zuspielt." Akzeptieren würde die Privatfunk-Lobby jede Entscheidung der Bonner Behörde, die einen fairen, chancengerechten Wettbewerb zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern ermöglichen würde. Der VPRT-Chef ließ offen, ob sein Verband gegen das Kartellamt klagen wird. "Klagen können Sie nur gegen eine justitiable Entscheidung - nicht gegen eine dringliche Empfehlung." Hinter dem Vermarkter Sirius, dem Vermarktungspartner der DFL, steckt der Medienunternehmer Leo Kirch. Doetz stellte im Tagesspiegel-Interview klar, dass Leo Kirch mit keiner seiner Firmen Mitglied des VPRT ist. Auf die Frage, ob Kirch aus dem Vertrag mit der DFL aussteigen werde, sagte Doetz: "Ich kenne keinen Unternehmer, der an einem Vertrag festhält, dem offenkundig die Grundlagen entzogen werden sollen - es sei denn, man will es juristisch durchkämpfen." Doetz hat über den Konzern ProSiebenSat 1 jahrelang für Kirch gearbeitet.
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