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Der Tagesspiegel: US-Nobelpreisträger will IWF nicht als Überwachungsinstanz

Berlin (ots)

Der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger
Michael Spence hält den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die 
Weltbank für ungeeignet, die globalen Finanzmärkte zu überwachen.  
"Da sind zu viele Länder beteiligt, auch solche, die eigentlich keine
starke Wirtschaft haben und dann trotzdem reinreden", sagte Spence 
dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). Die Finanzbranche müsse von einer 
globalen Institution überwacht werden, forderte der 
Harvard-Professor. "An dieser Institution sollten hauptsächlich 
starke Länder beteiligt sein, also beispielsweise die G 8 plus Länder
wie Indien und China", sagte er. IWF und Weltbank kommen an diesem 
Wochenende zu ihrer Jahrestagung in Washington zusammen. Dabei soll 
es auch um Konsequenzen aus der Finanzkrise gehen.
Spence, der 2001 den Wirtschaftsnobelpreis zusammen mit Joseph 
Stiglitz bekommen hatte, lobte die Maßnahme der amerikanischen 
Regierung, faule Kredite mit 700 Milliarden Dollar aufzukaufen.  "Die
700 Milliarden sind zwar viel zu wenig um den Markt zu bereinigen, 
aber private Investoren werden so wieder Mut fassen und wieder 
Kapital zur Verfügung stellen", sagte Spence. Es sei auch möglich, 
dass die Regierung die Papiere letztendlich wieder mit einem Plus 
verkaufen könne. Auch wenn es ein moralisches Dilemma sei, wäre die 
Maßnahme vertretbar. "Ansonsten würde das gesamte System 
zusammenbrechen. Auch den einfachen Bürgern ginge es dann nur noch 
schlechter", sagte Spence.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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