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Der Tagesspiegel: Klinik-Dienstleister Vanguard prüft Klage gegen Ex-Chef wegen falscher Buchführung

Berlin (ots)

Vorstand und Aufsichtsrat des Berliner
Klinik-Dienstleistungskonzerns Vanguard haben dem vor zwei Wochen 
entlassenen Unternehmensgründer und Chef Robert Schrödel gravierende 
Pflichtverletzungen vorgeworfen und prüfen nun rechtliche Schritte. 
Die neuen Vorstandschefs Jörg Menten und Rainer Grabow teilten in 
einem am Brief an die Aktionäre mit, dass sie externe Berater damit 
beauftragt hätten, alle buchhalterischen Vorgänge der letzten Jahre 
überprüfen zu lassen, berichtet der Tagesspiegel (Freitagsausgabe). 
Die Prüfung dauere an. "Allerdings ist bereits jetzt erkennbar, dass 
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Vanguard AG in der 
Vergangenheit deutlich besser dargestellt wurde, als sie der Realität
entsprach", heißt es in dem Brief, der der Zeitung vorliegt .
Wie ein Aufsichtsratsmitglied dem Blatt sagte, habe das 
Kontrollgremium erstmals im Dezember 2008 Verdacht geschöpft. Während
der Verhandlungen mit Banken über eine neue Kreditlinie habe man auch
den Verkauf einiger Vermögenswerte prüfen wollen. Doch dann habe sich
herausgestellt: Diverse Objekte und Posten, die in den Büchern 
standen, existierten gar nicht.
Der Aufsichtsrat rechnet im Jahresabschluss 2008 mit 
Sonderabschreibungen in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe. 2007 
hatte die Vanguard AG offiziell einen Umsatz von rund 130 Millionen 
Euro und einen Vorsteuergewinn von 18 Millionen Euro gemeldet. Das 
1998 als Start-Up gegründete Unternehmen hatte über Jahre Förderung 
des Landes Berlin erhalten und sich auf die Reinigung von 
medizinischem  Einweg-Instrumenten, OP-Besteck und Herzkatheter, 
spezialisiert. Nach eigenen Angaben beschäftigt Vanguard heute 2500 
Mitarbeiter in Deutschland und den Benelux-Ländern.
Der ehemalige Chef Robert Schrödel warnte unterdessen vor dem 
Verlust dieser Arbeitsplätze. In einer am Donnerstag veröffentlichten
Mitteilung schrieb er, dass seine Entlassung ein Versuch der 
Übernahme und Zerschlagung des Unternehmens sei, gegen die er sich 
als Anteilseigner wehren werde.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-893

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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