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Der Tagesspiegel: Systemwechsel soll Kinder aus Armut holen/ Familien- und Sozialverbände fordern Kindergrundsicherung von 502 Euro monatlich

Berlin (ots)

Im Kampf gegen Kinderarmut hat ein breites Bündnis
von Sozial- und Familienverbänden einen radikalen Umbau der 
staatlichen Familienförderung und des Steuersystems gefordert. "Die 
Zahl armer oder von Armut bedrohter Kinder nimmt in Deutschland seit 
Jahren zu", heißt es in dem unter anderem von der Arbeiterwohlfahrt, 
der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), dem Deutschen 
Kinderschutzbund und "Pro familia" getragenen Aufruf, der dem in 
Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Dienstag-Ausgabe) vorliegt. 
Angesichts von 2,4 Millionen armen Kindern reiche es nicht mehr aus 
"an einzelnen Schräubchen im bisherigen System zu drehen". 
Stattdessen müssten durch einen "großen Systemwechsel" alle Kinder 
gleich behandelt werden und eine Kindergrundsicherung in Höhe von 
monatlich 502 Euro erhalten. Dies entspricht dem kindlichen 
Existenzminimum gemäß Bundesverfassungsgericht-Entscheidungen. Das 
neue Modell soll Leistungen wie Kindergeld und -zuschlag sowie 
Sozialgeld, Unterhaltsvorschuss und andere ersetzen.
Laut den Experten soll die Kindergrundsicherung unabhängig vom 
Einkommen der Eltern gezahlt, aber versteuert werden, und zwar mit 
dem Steuersatz des elterlichen Einkommens vor Bezug der Leistung. 
Damit werde sie "sozial gerecht" ausgestaltet, weil sie mit 
steigendem Einkommen abschmelze. Die Umstellung soll Kinder "aus dem 
stigmatisierenden Bezug insbesondere von Hartz IV-Leistungen und der 
verdeckten Armut" herausholen.
Unterzeichnet ist der Aufruf auch von der 
Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und 
Gleichstellungsstellen, der Deutschen Gesellschaft für Systemische 
Therapie und Familientherapie, dem Verband berufstätiger Mütter, dem 
Zukunftsforum Familie sowie von Familien- und Armutsforschern wie 
etwa Hans Bertram und Ernst-Ulrich Huster. Sie wollen mit ihren 
Thesen eine breite Debatte über den Kampf gegen Kinderarmut anstoßen.
Der Text ist frei bei Nennung der Quelle "Tagesspiegel".
Mit freundlichen Grüßen
Tagesspiegel Politikredaktion
Tel. 2902114905

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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