Pressestimmen: zu Konjunkturaussichten/Folgen des Irak-Krieges
Berlin (ots)
US-Ökonom Fred Bergsten sagt USA einen Nachkriegsboom voraus
Der amerikanische Ökonom und Berater früherer US-Regierungen, Fred Bergsten, erwartet, dass der Preis für Erdöl nach dem Angriff auf den Irak um weitere 10 bis 15 Dollar je Barrel fällt und damit einen Wirtschaftsboom auslösen wird. "Jede Reduzierung des Ölpreises um einen Dollar je Barrel erhöht die globale Wirtschaftsaktivität um 30 Milliarden Dollar", sagte Bergsten dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Nach dem Golfkrieg 1991 sei der Ölpreis um ein Drittel gefallen: "Das war der Beginn eines zehnjährigen Booms in den USA. Ich glaube, wir werden dieses Mal ein ähnliches Ergebnis sehen." Der Wirtschaft in den USA sagt Bergsten unter dieser Annahme im zweiten Halbjahr ein Wachstum zwischen vier und fünf Prozent voraus. Voraussetzung für das Ende der weltweiten Konjunkturflaute sei aber auch, dass sich die durch den Krieg belasteten Beziehungen zwischen Europa und den USA wieder normali-sierten, sagte Bergsten weiter. Die Partner würden sich sehr stark bemühen, "den Scher-benhaufen so schnell wie möglich zusammenzufegen". Auch die Bush-Regierung werde erkennen, "dass sie sich mildern muss. Im Moment mag die US- Regierung eher verletzt oder rachsüchtig sein. Aber wenn der Krieg vorbei ist und sie mit der Realität der Nach-kriegsphase konfrontiert ist, wird sie sich ebenfalls um eine Aussöhnung bemühen".
Fred Bergstein leitet das Washingtoner "Institute for International Economics" (IIE) seit dessen Gründung 1981. Das IIE gehört zu den führenden Denkfabriken der USA. In der Vergangenheit hatte Bergsten verschiedene Positionen in der US-Regierung inne: Für Henry Kissinger koordinierte er von 1969 bis 1971 die internationale Wirtschaftspolitik der USA, unter Jimmy Cater leitete er vier Jahre lang die Abteilung für Internationale Angelegenhei-ten. Bergsten hat 30 Bücher geschrieben und herausgegeben und ist einer der meistzitier-ten Ökonomen weltweit.
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