Pressestimmen: zu Gesundheitsreform Chef der Techniker Krankenkasse warnt vor Scheitern der Gesundheitsreform
Berlin (ots)
Berlin. Norbert Klusen, Chef der Techniker Krankenkasse, hat die Bundesregierung vor einem Scheitern ihrer Gesundheitsreform gewarnt. "Jetzt nicht zu handeln, heißt eine Zukunftschance zu verpassen", sagte Klusen dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe) mit Hinblick auf Meldungen über Zugeständnisse von Ministerin Ulla Schmidt (SPD) an die Ärzte-Verbände. "Es darf jetzt nicht auf Druck der Ärzte zu-rückgerudert werden, sonst wird aus der Reform ein reines Spargesetz." Ein solches würde die Kosten nur kurzfristig senken, das System aber nicht dauerhaft stabilisieren. Klusen: "Wir brauchen einen Doppelklang aus finanzieller Stabilisierung der Krankenkassen und Strukturveränderung." Ohnehin bräuchten die Reformen drei bis vier Jahre, bevor sie zu wirken begönnen. "Wenn man beides nicht parallel macht, stehen wir 2006 wieder an der gleichen Stelle wie heute", sagte er. Für die Patienten bedeuteten Strukturreformen, wie zum Beispiel die Einführung von Konkurrenz auf der Ärzteseite, keine Nachteile. Ministerin Ulla Schmidt hatte zuvor erklärt, man wolle keine Reformen auf Risiko der Patienten durchführen.
Zudem forderte Klusen, der eine der größten Kassen Deutschlands leitet, eine Erleichterung von Fusionen zwischen unterschiedlichen Krankenkassen. "Statt 350 Kassen reichen auch 20 oder 30." Der Markt werde zeigen, wie viele nötig sind. "Kleine Kassen sind aber zu finanzschwach, um etwa Investitionen in neue Versorgungsprogramme zu finanzieren", glaubt Klusen.
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