Pressestimmen: Sieg der Vernunft: IWH-Präsident lobt die IG Metall
Berlin (ots)
Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, Rüdiger Pohl, hat die IG Metall für den Abbruch des Streiks in Ostdeutschland gelobt. "Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass die IG Metall in dieser Situation in der Lage war, die Ver- nunft siegen zu lassen. Das Ende des Streiks ist eine gute Nachricht für Ost-deutschland", sagte Pohl dem Tagesspiegel (Sonntagsausgabe). Die IG Metall sei damit aber im Osten nicht tot. "Es wäre falsch, die Metallgewerkschaft jetzt für einen Papiertiger zu halten. Sie wird auch in Ostdeutschland nach wie vor ihre Interessen geltend machen, sie verhandeln und teilweise sicher auch durchsetzen. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass irgendwann auch wieder über die Arbeitszeit ver-handelt wird", sagte Pohl. Die Entscheidung bedeute auch nicht das Ende für den Flächentarifvertrag. "Auch wenn es jetzt so aussieht, als sei der Flächentarifvertrag tot, glaube ich, dass die IG Metall mit ihrer Entscheidung seine weitere Erosion aufgehalten hat. Sie hat mit den stärksten Unternehmen der Branche Haustarifverträge geschlossen und so den Raum geschaffen, dass sich für die schwächsten Unternehmen die Bedingungen nun wenigstens nicht verschlechtern. Insofern hat diese Strategie dazu beigetragen, eine Entscheidung zu finden, die den vielen schwachen und bedrohten Metallunter-nehmen hilft", sagte der IWH-Präsident. Er sehe auch nicht, dass der Arbeitskampf dem Wachstum in Ostdeutschland ge-schadet habe. "Ich schätze, dass es keine spürbare Wachstumsschwächung gegeben hat."
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon:030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email:thomas.wurster@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell