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Pressestimmen: zu Gewerbesteuer Die neue Gewerbesteuer macht volkswirtschaftlich keinen Sinn" Freiberufler warnen vor Stellenabbau und Unternehmensschließungen

Berlin (ots)

Die Ausweitung der Gewerbesteuer auch auf
Freiberufler bedroht Arbeitsplätze. Anwälte rechnen wegen der
erwarteten Mehrbelastungen mit einem deutlichen Stellenabbau. "Der
ohnehin hohe Kostendruck erhöht sich dadurch für uns weiter - viele
werden dann ihre Kanzlei zumachen müssen", sagte Dierk Mattik,
Hauptgeschäftsführer des Deutschen Anwaltvereins, dem "Tagesspiegel
am Sonntag".
Auch die Architekten sehen starke Einschnitte kommen. "Wir
erwarten zusätzliche Kosten", sagte Olaf Bahner vom Bund deutscher
Architekten dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Und diese Belastung wird
zu einem Stellenabbau führen." Denn - wie Anwälte - können sie diese
zusätzlichen Kosten nicht an ihre Kunden weitergeben, weil sie eine
gesetzlich geregelte Honorarverordnung haben. Und die Honorare seien
zudem seit 1996 schwächer gestiegen als die Lebenshaltungskosten
insgesamt. Da habe sich eine Kluft von sechs bis sieben Prozent
aufgetan, sagte Bahner. "Es gibt viele Kollegen, die am
Existenzminimum arbeiten", sagte Jürgen Rauch, Vize-präsident der
Vereinigung freischaffender Architekten. Zusammen mit zusätzlichen
Belastungen gebe es daher voraussichtlich für viele nur eine Lösung:
"Sie werden den Laden zumachen." Oder sie ziehen so viel Geld wie
möglich aus ihrem Geschäft ab. "Das macht volkswirtschaftlich keinen
Sinn", sagte Rauch.
Dabei ist vollkommen unklar, ob die Gewerbesteuer in ihrer neuen
Gestalt tatsächlich die 500 bis 600 Millionen Euro Mehreinnahmen
einbringen wird, die sich die öffentlichen Kassen davon versprechen.
"Das ist Bürokratie pur", kritisierte Hans-Joachim Vanscheidt, Leiter
der Steuerabteilung beim Bund der Steuerzahler. Das werde einen
erheblichen Mehraufwand kosten, sowohl den Staat über die Bearbeiung
zusätzlicher Steuerklärungen als auch für Freiberufler, die
zusätzliche Formulare ausfüllen müssen.
Inhaltliche Rückfragen unter Tel. 030/26 009 260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon:030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email:thomas.wurster@tagesspiegel.de

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