Pressestimmen: Avi Primor: Den Friedensprozess muss man erzwingen
Berlin (ots)
Nach dem jüngsten Selbstmordanschlag auf einen Bus in Jerusalem hat der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, die Amerikaner aufgefordert, sich stärker im Nahost-Konflikt zu engagieren. "Den Friedensprozess muss man erzwingen", sagte Primor dem Tagesspiegel (Donnerstags-Ausgabe). Die Amerika-ner hätten dazu alle Mittel zur Verfügung. Unklar sei aber, ob sie das wollten. Die USA könnten eine Friedenskonferenz einberufen, sagte Primor. Dabei dürfe es aber nicht nur um vorübergehende Maßnahmen gehen. Die Palästinenser müssten sa-gen, wie sie die extremistischen Organisationen bekämpfen wollten. Israel müsse konkret über die Rückgabe von Gebieten, den Abbau von Siedlungen und über Grenzen sprechen. Die Reaktion von Palästinenser-Premier Mahmud Abbas auf den Selbstmordan-schlag bezeichnete Primor als "oberflächlich". Abbas müsse die Infrastruktur der Terrororganisationen zerstören. "Das kann er nur mit Gewalt tun. Er wird die Fun-damentalisten nicht überreden können." Falls Abbas sich nicht gegen die Extremi-sten durchsetze, werde er nicht regieren können. Allerdings brauche der Premier mehr Unterstützung von der Bevölkerung. Der Friedensprozess stecke derzeit zwar in größten Schwierigkeiten, werde aber wieder in Gang kommen, sagte Primor, der heute Vize- Präsident der Universität Tel Aviv ist. "Weder wir noch die Palästinenser werden unsere Ziele mit Gewalt errei-chen. Man kann den anderen nicht besiegen."
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