Der Tagesspiegel: Kommentar zum Nahen Osten:
Berlin (ots)
Wenn Gott die Tür zuschlägt, lässt er ein Fenster offen - tröstet der christliche Volksmund. Gilt das auch im Nahen Osten? Jassir Arafat, dem sein Machtmonopols wichtiger ist als die Zukunft seines Volkes, hat eine doppelte Schlappe erlitten. Ihm droht zum zweiten Mal binnen kurzem sein Ministerpräsident abhanden zu kommen: Beide verlangten vergeblich die Befehlsgewalt über die palästinensischen Sicherheitskräfte und das Mandat, gegen die Terrorgruppen vorgehen zu dürfen. Wichtiger noch: Auch das Parlament widersetzt sich ihm. Um sich den Mühen halbwegs demokratischer Entscheidungsabläufe zu entziehen, wollte Arafat eine Notstandsregierung einsetzen, die per Dekret regiert. Die Abgeordneten weigerten sich. Ein ungewohntes Aufbegehren in der arabischen Welt, das Mut macht. Und in Jordanien berieten Vertreter der friedensgeneigten israelischen Opposition mit Palästinensern über Auswege aus dem Teufelskreis der Gewalt. Da lässt nicht nur jemand Fenster offen, sie werden aktiv auf Kippe gestellt.
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