Der Tagesspiegel: Verkehrspolitiker Schmidt droht Toll Collect mit Untersuchungsausschuss
Spediteure fordern Schadenersatz
Berlin (ots)
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Albert Schmidt, begrüßte den Personalwechsel an der Spitze des Lkw-Mautkonsortiums Toll Collect. "Ich hoffe, dass jetzt ein neuer Kommunikationsstil anfängt", sagte Schmidt dem Tagesspiegel (Mittwochsausgabe). Schmidt forderte Toll Collect erneut dazu auf, die Verträge offen zu legen und zwar "uneingeschränkt und auf schriftlicher Grundlage". Ansonsten sei ein "Untersuchungsausschuss unausweichlich", sagte Schmidt.
Unterdessen sieht der Hauptgeschäftsführer des Speditions- und Logistikverbands (DSLV), Heiner Rogge, in dem Personalwechsel "eine Chance für einen Neuanfang", sagte er dem Tagesspiegel. "Wir hoffen, dass das Unternehmen jetzt offen und ehrlich mit allen Beteiligten umgeht, und dass Probleme nicht mehr kleingeredet werden", sagte Rogge.
Er wirft Toll Collect "grobe Fahrlässigkeit" vor, weil in die Lkw defekte Geräte eingebaut worden seien. "Der Austausch hat unsere Mitglieder einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet", sagte Rogge. Allein eine einstündige Anfahrtzeit zur Werkstatt koste 40 Euro pro Lkw, zusammen mit den Stand- und Anfahrtzeiten summiere sich dies auf eine Millionensumme. Der Verband werde nun bei Toll Collect Schadenersatz einfordern. Bevor nicht nachgewiesen sei, dass das System funktioniere, würden sich die Unternehmen nicht an einer Probephase beteiligen.
Auch der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) fordert Schadenersatz für die Austauschkosten. "Unseren Mitgliedern sind allein für den Austausch der Geräte Kosten in Höhe von sechs bis zehn Millionen Euro entstanden", sagte BGL-Präsident Karl-Heinz Schmidt dem Tagesspiegel. Schmidt misst dem Personalwechsel bei Toll Collect keine besondere Bedeutung zu. "Die Proble-me kann man nicht an einer Person festmachen". Wichtig sei, dass sich das Unternehmen jetzt die Zeit nehme, das System fehlerfrei zu entwickeln.
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