Der Tagesspiegel: BfA-Präsident Rische: Dürrezeit für Rentner
Berlin (ots)
Der Präsident der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) Herbert Rische rechnet damit, dass den Rentenversicherern zum Jahresende 2004 das Geld ausgeht. Im November und Dezember würden die Rentenversicherer "nicht umhin kommen, die Bundesgarantie in Anspruch zu nehmen", sagte Rische im Interview mit dem Tagesspiegel (Montagsausgabe). "Das bedeutet: Finanzminister Hans Eichel muss die Renten aus dem Bundeshaushalt zahlen", sagte der BfA-Präsident. Derzeit rechnet die BfA nach Risches Worten damit, dass auch 2005 die Renten nicht angehoben würden. "Es kann eine längere Dürrezeit für Rentner geben", sagte Rische. Für das Rentensystem sei schon die Nullrunde 2004 "eine Katastrophe", sagte der Rentenexperte.
Der BfA-Präsident kritisierte die Regierungspläne, Ausbildungszeiten nicht mehr Rentensteigernd anzurechnen. "Damit mindert man den Stellenwert der Ausbildungszeit. Das ist nicht das richtige Signal", sagte Rische. Er wandte sich zugleich gegen Vorschläge der Union, Kindererziehungszeiten in der Rentenversicherung stärker zu berücksichtigen. "Wir können die Rentenkassen nicht noch weiter belasten", sagte Rische. "Wir sind nicht der Reparaturbetrieb unserer Gesellschaft."
Rische bedauerte es, dass die Bundesregierung die Entscheidung über die Rente mit 67 vertagt hat. Dies sei "kurzsichtig", langfristig führe "kein Weg daran vorbei, über ein gesetzliches Rentenalter von 67 Jahren nachzudenken". Rische sagte: "Es ist zu spät, die Entscheidung erst 2010 zu treffen. Eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters muss man langfristig planen
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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