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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: EnBW-Chef verteidigt den Flächentarifvertrag
Gegenbauer-Bosse soll bis Jahresende verkauft werden

Berlin (ots)

Der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns EnBW,
Utz Claassen, lehnt die von der Union geforderte weitere Öffnung der
Flächentarifverträge ab. "Wichtiger als formale Regeln ist die
Einstellung von Arbeitgebern und Gewerkschaften, Probleme zu lösen",
sagte er dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Laut Claassen, der früher
bei Volkswagen und Sartorius gearbeitet hat, gibt es nichts
Wesentliches "was man nicht im Rahmen des Flächentarifvertrages
vernünftig gestalten könnte". Um die Kostenprobleme bei EnBW zu lösen
will Claassen erstmals bei einem Energieversorger die Vier-
Tage-Woche durchsetzen. "Besser Arbeitszeiten absenken und wieder
anheben als entlassen und wieder einstellen", sagte Claassen weiter.
Der EnBW-Chef spricht sich zudem gegen eine Abschaffung der
gesetzlichen Vorruhestandsregeln aus. In einer konjunkturell
schwierigen Situation sei das nicht sinnvoll. Solche Regeln seien für
den Staat günstiger, als jungen Menschen be-triebsbedingt zu
kündigen, die dann jahrelang arbeitslos würden. "Ich kann mir in
diesem Land niemanden vorstellen, der lieber kündigt, statt den
Vorruhestand zu nutzen."
Steigende Strompreise sagt Claassen für den Fall voraus, dass "der
Klimaschutz konsequent verfolgt wird". Der Energiemanager verteidigt
allerdings im Gegensatz zu vielen seiner Branchenkollegen die Linie
der Bundesregierung. Deren umwelt- und industriepolitische Ziele
seien ausgewogen. "Wir dürfen nicht so tun als seien die Strompreise
der nächsten fünf Jahre wichtiger als die ökologische Entwicklung der
nächsten 500 Millionen Jahre."
Claassen will den Berliner Gebäudedienstleister Gegenbauer-Bosse
in naher Zukunft verkaufen. "Bis Jahresende hoffe ich eine Lösung
vorlegen zu können. Ich will aber keine Beteiligung unter Wert
verkaufen nur wegen des Zeitdrucks." EnBW soll sich im Zuge des
Konzernumbaus und der Konzentration auf das Energiegeschäft von
zahlreichen Beteiligungen trennen.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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