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Der Tagesspiegel: Kartellamtspräsident Ulf Böge kritisiert Preiserhöhungen der Stromkonzerne

Berlin (ots)

Der Präsident des Bundeskartellamtes, Ulf Böge, hat
die Preiserhöhungen der Stromkonzerne zum Jahresbeginn scharf
kritisiert. Dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe) sagte Böge: "Die
Kalkulation der Unternehmen kann ich nicht nachvollziehen. Weder bei
der Stromerzeugung noch bei den Leitungsnetzen sind im vergangenen
Jahr besondere Kostensteigerungen angefallen. Ich vermute eher, dass
hier Marktbeherrschung eine entscheidende Rolle spielt." Auf die
Frage, ob die zuständigen Genehmigungsbehörden der Länder versagt
hätten, sagte Böge, die Behörden "werden sich bestimmt Gedanken
gemacht haben, wenn die Stromversorger Preiserhöhungen beantragen und
gleichzeitig über gestiegene Firmengewinne berichten."
Böge beklagte, dass durch die Konzentration auf immer weniger
Energieversorger der Wettbewerb stark gelitten habe. "Folge ist, dass
das Jagdfieber, der Konkurrenz Kunden abzuwerben, unübersehbar
nachgelassen hat." Die großen Versorger wie Eon oder RWE gingen nicht
mehr in die Gebiete der anderen. Früher habe wenigstens Yello, die
Billigstromtochter von EnBW, durch aggressive Kundenwerbung kräftig
für Bewegung gesorgt. Das sei heute vorbei, sagte der Kartellamtschef
weiter.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009 260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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