Der Tagesspiegel: Sonnleitner fordert nach BSE-Pannen harte Sanktionen
Berlin (ots)
Bauernpräsident Gerd Sonnleitner hat nach den BSE-Pannen Konsequenzen ge-fordert. "Ob illegale Schlachtungen stattgefunden haben, müssen die Behörden schnellstens klären und hart sanktionieren", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Dies sei eindeutig ein Straftatbestand. Finanziell schneide man sich ins eigene Fleisch, denn um die Schlachtprämie zu erhalten, müsse bei der Beantragung der BSE-Test nachgewiesen werden. Sonnleitner führte die mei-sten Fälle auf "menschliche Fehler" zurück. Die Vorfälle seien zwar "ärgerlich" für die Bauern, das Vertrauen der Verbraucher sei jedoch nicht verloren gegangen.
Der Bauernpräsident forderte, dass der Datenabgleich zwischen den Ländern zeitnäher stattfinden müsse. "So kann man die Fehler sofort finden", sagte er. Die Län-der haben unterdessen Veränderungen angekündigt. "Eine Abgleichung der Daten in Monatsschritten ist sinnvoll", sagte ein Sprecher des baden-würtembergischen Verbraucherministeriums dem "Tagesspiegel".
Eine Sprecherin des niedersächsischen Verbraucherministeriums begründete die fehlenden BSE-Tests mit "krimineller Energie kleinerer Betriebe und Schlampigkeit". Es gebe starke Hinweise, dass auch Tierärzte nicht ordentlich getestet hätten. Der Vorsitzende des Verbandes der verbeamteten Tierärzte, Heinrich Stöppler, wies eine Mitschuld der Ärzte zurück. Es gebe "ein gewisses Quentchen krimineller Energie bei den Schlachtern", sagte er der Zeitung. "Solche Fälle wird es immer wieder geben."
Nach Auskunft von Unternehmen wie Moksel und Nordfleisch hat die Debatte um fehlende BSE-Tests die Verbraucher bislang nicht dazu verleitet, weniger Rindfleisch zu kaufen. Nach der BSE-Krise vor zwei Jahren war der Rindfleisch-Konsum deutlich eingebrochen.
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