Der Tagesspiegel: Erwin Staudt lehnt Steuervorteile und Sonderfonds für innovative Firmen ab Vorsitzender der Technologieinitiative D21: "Eliteuniversitäten allein lösen die Probleme nicht."
Berlin (ots)
Der Vorstandsvorsitzende der Initiative D21, Erwin Staudt, lehnt von der SPD geplante Steuererleichterungen oder den Wagnisfonds für innovative Unternehmen ab. "Geld ist nicht das Problem", sagte der frühere IBM-Manager dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "Da sollte der Staat seine Finger rauslassen. Ein einfaches Steuersystem wäre mehr Förderung als irgendwelche Finanzsubventionen." Staudt kritisierte aber auch die Wirtschaft selbst, die ihre Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen zurückgefahren hat. "Wenn in konjunkturschwachen Zeiten gespart werden muss, geht das leider oft zu Lasten des Entwicklungsetat ", sagte Staudt dem Tagesspiegel weiter. "Das halte ich für einen Fehler." Eigentlich müsse jedes Unternehmen in guten wie in schlechten Zeiten fünf bis zehn Prozent seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung stecken. Vorschläge des Kanzlers, einen Innovationsrat zu gründen, begrüßte Staudt ausdrücklich. Das sei vernünftig, weil auf diesem Wege Wirtschaft und Wissenschaft an einem Tisch kämen. Ein solcher Rat dürfe aber nicht mehr als 20 Mitglieder haben, "sonst wird nur über die Geschäftsordnung gestritten". Die Politik allein sei nicht in der Lage, die ganze Breite der Forschungsgebiete abzudecken. "Dieser exklusive Kreis muss einen Masterplan für eine innovative Gesellschaft entwerfen." Unterstützung finden beim Chef der Technologieinitiative D21 auch Pläne zur Gründung von Spitzenuniversitäten. "Eliteuniversitäten allein lösen die Probleme nicht", warnte Stadt vor überzogenen Erwartungen.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell