Der Tagesspiegel: "Die FDP sollte nicht betteln" Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef wirft Bundespartei Versagen im Hamburg-Wahlkampf vor
Hamburg (ots)
Hamburg. Wenige Tage vor den Hamburger Bürgerschaftswahlen am 29. Februar hat der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki der Bundespartei mangelnden Einsatz im Hamburger Wahlkampf vorgeworfen: Kubicki sagte dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag": "Das Engagement der Bundespartei in Hamburg ist unterdurchschnittlich." Kubicki kritisierte zugleich das öffentliche Werben von Westerwelle um die Stimmen von CDU-Wählern in Hamburg als "unlogisch und einer selbstbewussten Partei unwürdig". "Soll Herr von Beust jetzt unsere Wähler an die Hand nehmen und sagen, da bei der FDP müsst ihr ankreuzen?", fragte Kubicki. Dieses Verhalten sei "peinlich, wir machen uns ja kleiner als wir sind". Westerwelle hatte den Hamburger CDU-Bürgermeister kürzlich aufgefordert, eine deutliche Koalitionsaussage für die FDP zu machen, da der FDP für den Widereinzug in die Bürgerschaft nur noch 7000 Stimmen fehlen würden. Kubicki plädierte dagegen dafür, dem Wähler die Alternativen aufzuzeigen: "Eine mögliche absolute Mehrheit für die CDU birgt große Gefahren, weil es fatal für die Politik ist, wenn eine Partei so dominiert. Außerdem ist die Gefahr des Scheiterns viel zu groß. Wer das nicht will, wird FDP wählen, so intelligent sind unsere Wähler. Da muss Guido Westerwelle sich nicht hinstellen und sagen, bitte, bitte Ole, schenk uns die 7000 Stimmen, die der FDP angeblich fehlen", meinte Kubicki. Der einstige Möllemann-Vertraute kritisierte auch den Zustand der Bundespartei: "Die FDP droht nach dem Tod von Jürgen Möllemann vor lauter Ruhe Besinnungslosigkeit", sagte Kubicki. Möllemann fehle als "Quirliger, intellektueller Antreiber mit unglaublicher Power. Die Partei droht ohne ihn langweilig zu werden, es fehlt vielen bei uns im Moment das Selbstbewusstsein, unsere unabhängige Linie zu verteidigen", sagte Kubicki.
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