Der Tagesspiegel: Grüne Spitzenkandidatin Goetsch schließt Schwarz-Grün für Hamburg aus
Hamburg (ots)
Die Grünen-Spitzenkandidatin Christa Goetsch hat im Gespräch mit dem "Tagesspiegel Hamburg" die Debatte über eine schwarz-grüne Koalition kritisiert und sie für Hamburg ausgeschlossen. Goetsch sagte: "Die Diskussion schadet uns aus inhaltlichen Gründen. Schwarz- Grün steht deshalb nicht zur Debatte. Bildungspolitik, Verkehrspolitik, Migrationspolitik - das passt mit der CDU vorne und hinten nicht zusammen." Goetsch griff im Interview Bürgermeister von Beust scharf an: "Es ist eine unsägliche Aussage von Ole von Beust zur Familienpolitik, dass er es heimeliger findet, wenn die Krippenkinder zu Hause bleiben und für mehr Nestwärme plädiert. Der Erste Bürgermeister hat nicht begriffen, dass die Realität von Eltern heutzutage eine andere ist. Und dann kommt Ole von Beust und propagiert ein Familienbild, das aus den 50er Jahren stammt. Die Konsequenz wird der Bürgermeister nun bald spüren: Viele Hamburger Frauen haben aufgrund seiner Aussagen aufgerufen, Rot-Grün zu wählen. Auch die jungen Akademikerinnen aus den Elbvororten wollen schließlich arbeiten und Kinder haben."
Goetsch bekante sich als Grünen-Spitzenkandidatin zu bürgerlich- liberalen Werten und sagte: "Ich bin zum Beispiel bürgerlich. Ich habe einen Beruf, eine Familie, ein gutes Einkommen. Ich bin auch unabhängig und übernehme Verantwortung, was für mich zum Bürgerbegiff hinzugehört. Bürgerlich sein ist für mich nichts Schlechtes, denn viele Menschen aus dem Bürgertum engagieren sich: für die Umwelt, für Verbraucherschutz, für Bürgerrechte ganz allgemein." Zum Unterschied zur FDP sagte Goetsch: "Das heißt aber nicht, dass wir im Sinne der FDP liberal sind. Die FDP hat mit den alten liberalen Grundsätzen nichts mehr zu tun. Sie hat ihre Liberalität längst an der Garderobe abgegeben. Bürgerlich heißt aber auch, überhaupt eine Überzeugung haben. Die FDP dagegen hält ihr kleines Fähnchen in den Wind, macht keine eigenständige Politik mehr, sondern macht sich abhängig von der CDU. Inhaltlich hat die Wirtschaftspolitik der FDP nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft zu tun, sondern mit neoliberaler Klientelpolitik." Goetsch verteidigte auch den Begriff der Eliten: "Wir brauchen Eliten, und wir bekommen sie mit der neuen Schule, die wir propagieren." Zum Unterschied zwischen SPD-Spitzenkandidat Thomas Mirow und Ole von Beust sagte Goetsch: "Mirow ist einfach klüger."
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel Hamburg
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