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Der Tagesspiegel: Bundesfinanzhof warnt vor radikaler Vereinfachung des Steuerrechts

Berlin (ots)

Berlin. Eine radikale Vereinfachung des
Steuerrechts stößt nach Meinung der Präsidentin des Bundesfinanzhofs
(BFH), Iris Ebling, auf rechtliche Grenzen. "Eine radikale
Vereinfachung, wie sie in der Vergangenheit diskutiert worden ist,
wird es nicht geben", sagte die BFH-Chefin dem Tagesspiegel
(Montagausgabe). Vorschläge, nur noch drei Steuersätze zu haben und
dafür im Gegenzug alle Vergünstigungen und Steuerabschreibungen zu
streichen, seien rechtlich "nicht zulässig", warnte Ebling. "Wenn Sie
Aufwendungen haben, um Einnahmen zu erzielen, dann kann man Ihnen
nicht vorschreiben, dass Sie Ihre Aufwendungen nur zum Teil absetzen
können." Die Juristin warnte vor pauschalen Lösungen im Steuerrecht:
Bei Gewerbetreibenden könne es keine pauschalen Lösungen geben, weil
jeder Betrieb anders sei. Und auch Arbeitnehmern könne man nicht
einfach vorschreiben, dass sie ihre Belastungen nur im Rahmen einer
festgelegten Pauschale absetzen können und keine weiteren
Werbungskosten geltend machen können. Heftige Kritik übte Ebling an
der Qualität der Steuergesetze: Die Gesetze seien "handwerklich nicht
mehr so gut gemacht, weil sie häufig unter erheblichem Zeitdruck
entstehen", kritisierte Deutschlands oberste Steuerrichterin. Allein
im letzten Dezember seien innerhalb von 14 Tagen sechs neue Gesetze
zum Einkommensteuerrecht geschaffen worden. "Dass da nicht mehr
sauber gearbeitet werden kann, liegt auf der Hand."
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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