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Der Tagesspiegel: Familienministerin zu Kinderbetreuung: Wir wollen weder eine verbindliche Quote noch einen Rechtsanspruch

Berlin (ots)

Familienministerin Renate Schmidt (SPD) hat die
Vorwürfe des Deutschen Städte- und Gemeindebundes zurückgewiesen,
wonach die vom Bund in Aussicht gestellten 1,5 Milliarden Euro für
den Ausbau von Kinderbetreuung nicht ausreichten und ein
Rechtsanspruch auf Betreuung nicht finanzierbar sei. "Kein Mensch
verspricht eine flächendeckende Betreuung für Kinder bis zum 14.
Lebensjahr", sagte die SPD-Politikerin dem in Berlin erscheinenden
"Tagesspiegel" (Donnerstag-Ausgabe). Anders als der Städtebund
unterstelle, wolle die Koalition ein bedarfsgerechtes Angebot für
Kinder aller Altersgruppen weder durch eine verbindliche Quote noch
durch einen Rechtsanspruch näher bestimmen. "Das wäre im Moment nicht
zu erfüllen, und deshalb werden wir auch keine Schnapsidee in
Gesetzesform gießen", sagte die Ministerin. Die Vorwürfe des Städte-
und Gemeindebundes bezeichnete die Ministerin als "durchsichtige
Gefechte, um noch mehr Mittel herauszuholen". Dagegen versicherte
sie: "Das Geld reicht." Schmidt sagte voraus, es werde eine Einigung
über die Finanzen geben. Dies habe auch Wirtschafts- und
Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) am Mittwoch im Kabinett
bekräftigt. Die Koalition werde darauf dringen, dass die zusätzlich
benötigten Plätze nicht nur durch die Einrichtung neuer Institutionen
geschaffen würden. Vielmehr sollten auch bereits existierende
Kindertagesstätten für Kinde unter drei Jahren geöffnet und
Tagesmütter verpflichtet werden, um den Bedarf zu decken. Eine
Grundgesetzänderung mit dem Ziel, Mittel des Bundes zweckgebunden
direkt an die Länder weiterzuleiten, bezeichnete die Minsiterin als
wünschenswert, aber nicht machbar. "Der Bundeskanzler hat deutlich
gesagt, dass eine Verfassungsänderung am Kabinett nicht scheitern
würde", sagte die SPD-Politikerin. "Aber wir werden leider dafür
keine Zweidrittelmehrheit im Bundestag und im Bundesrat bekommen."
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

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