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Der Tagesspiegel: Wieczorek-Zeul: Wenn Union an der Regierung wäre, würden heute im Irak deutsche Soldaten sterben

Berlin (ots)

Zum Jahrestag des Irak-Kriegs hat
Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) der Union
vorgeworfen, einer deutschen Kriegsbeteiligung das Wort zu reden. "Wo
wäre unser Land, wenn wir uns auf die Strategie von Frau Merkel
eingelassen hätten oder die Union die Bundestagswahl 2002 gewonnen
hätte? Wir wären heute mit deutschen Soldaten im Irak, auch unsere
Soldaten in der Besatzungsarmee würden dort Opfer", sagte die
stellvertretende SPD- Vorsitzende dem in Berlin erscheinenden
Tagesspiegel (Freitag- Ausgabe). Zudem hätte Deutschland bei einem
Sieg der Unions- Strategie auch noch finanzielle Belastungen zu
tragen: "Wir müssten Milliarden von Euro für diesen Krieg bezahlen,
ähnlich wie die Regierung Kohl, die sich damals mit 17 Milliarden
D-Mark am zweiten Golfkrieg beteiligte", sagte die Ministerin.
Der deutsche Widerstand gegen den Krieg wird nach Ansicht der
Politikerin "inter-national außerordentlich hoch anerkannt". In allen
Partnerländern höre sie "immer wieder das Lob, Deutschland habe damit
eine geschichtliche Leistung vollbracht, die auch anderen Mut gemacht
habe", sagte sie. Die Beteiligung der Bundeswehr an der
Stabilisierung des Iraks schloss sie definitiv aus: "Es wird weder
vor oder nach einem UN-Beschluss deutsche Soldaten im Irak geben."
Die SPD-Politikerin warf der Regierung Bush vor, die Welt über die
wahren Kriegsgründe getäuscht zu haben. "Tatsache ist, dass jeder
Vorwand gesucht worden ist und teilweise Dokumente verwendet worden
sind, von denen man wusste, dass sie falsch waren", sagte sie: Für
viele der Gründe, die genannt worden seien, hätten sich in der
Realität keinerlei Belege gefunden. Dies gelte auch für
Massenvernichtungswaffen. "Es muss offengelegt werden, was an den
Vorwürfen dran war", forderte die Politikerin. Bei der Bilanz gehe es
ihr "nicht um Rechthaben und schon gar nicht um Genugtuung".
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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