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Der Tagesspiegel: Grünen-Fraktionschefin Sager wirft Minister Clement Populismus und Brüs-kierung der Grünen vor/ "Umweltpolitik kein Luxus"

Berlin (ots)

Gut eine Woche nach dem Kompromiss zum
Emissionshandel hat Grünen- Fraktionschefin Krista Sager
Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) vorgeworfen, er habe in
dem koalitionsinternen Konflikt "auf Krawall" gesetzt und die Grünen
brüskiert. Man könne noch Verständnis für den "regionalen
Patriotismus" des Sozialdemokraten aufbringen, der für die Interessen
Nordrhein-Westfalens und gegen die Ostdeutschlands gekämpft habe,
sagte Sager dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel
(Donnerstag-Ausgabe). "Wirklich problematisch war aber die Art und
Weise, wie er versucht hat, in diesem Koalitionsstreit Verbündete von
außerhalb zu finden und die Auseinandersetzung gegen den Klimaschutz
zu popularisieren." Sie sei froh, dass nicht nur die Grünen, sondern
auch viele Sozialdemokraten sich daran gestört hätten.
"Gerade Wolfgang Clement hätte in Nordrhein-Westfalen lernen
können, dass es gar nichts nützt, in einer Koalition im Streitfall
auf Krawall zu setzen", meinte Sager. Die "Politik der Brüskierung
der Grünen" habe der SPD schon zu Clements Regierungszeit in
Düsseldorf nicht genützt. Ein geschlossenes Bild der Koalition sei
für den Erfolg wichtig: "Die Menschen lassen sich nur überzeugen,
wenn sie das Gefühl haben, dass die Regierung als Ganzes auf dem
richtigen Wege ist."
Gleichzeitig zeigte sich die Grünen-Politikerin überzeugt, dass
der Einsatz ihrer Partei für den Umweltschutz auch in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten mit gro ßer Zustimmung rechnen könne: "Unsere
ökologischen Argumente werden von einem großen Teil der Bevölkerung
unterstützt." In allen Umfragen zeige sich, dass die Menschen das
Klimaschutz-Ziel wichtig fänden, stärker auf Ressourcen-Einsparung
setzten und die Abhängigkeit vom Erdöl verringern wollten. Zudem
seien durch ökologische Innovation schon Arbeitsplätze geschaffen
worden "und genau die sind nun durch leichtfertiges Gerede über
angeblich wirtschaftsfeindlichen Umweltschutz bedroht", sagte die
Fraktionschefin: "Immer wieder versuchen Ideologen, den Leuten
vorzuspiegeln, Umweltpolitik sei ein Luxus, den wir uns aus
wirtschaftlichen Gründen nicht mehr leisten könnten. Tatsächlich ist
das Gegenteil der Fall."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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