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Der Tagesspiegel: Hellmut Wißmann zu Kündigungsschutz und mehr Flexibilität: "Sonderwirtschaftszone ist nur ein Schlagwort"

Berlin (ots)

Der Präsident des Bundesarbeitsgerichts, Hellmut
Wißmann, hat das deutsche Kündigungsschutzrecht verteidigt. Der Chef
des höchsten deutschen Arbeitsgerichts wies Behauptungen aus der
Wirtschaft, das deutsche Arbeitsrecht seit Mitschuld an einer
Verlagerung von Jobs in Ausland, zurück. "Es ist ein Irrglaube, dass
im Ausland die Arbeitsverhältnisse nicht geschützt sind. In fast
allen entwickelten Ländern gibt es irgend welche rechtlichen Regeln",
sagte Wißmann dem Tagesspiegel (Montagausgabe). In Deutschland sei
die Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt trotz des bestehenden
Kündigungsschutzes hoch. Von den weit über eine Million Kündigungen
im Jahr, "gehen die meisten unproblematisch durch", sagte Wißmann.
Nur in weniger als 20 Prozent müsse der Arbeitgeber eine Abfindung
zahlen. Wißmann sprach sich ausdrücklich gegen eine Lockerung des
Kündigungsschutzes in Sonderwirtschaftszonen aus. Der Begriff
Sonderwirtschaftszone sei bislang "nur ein Schlagwort". Wißmann
appellierte an die Politik, den Arbeitsgerichten ihre
Eigenständigkeit zu lassen. Derzeit wird auf Bund-Länder-Ebene über
eine Zusammenlegung von Gerichten diskutiert. Im Gespräch ist dabei
auch eine Zusammenführung von Arbeits- und ordentlichen Gerichten. Im
Arbeitsrecht gebe es hochspezialisierte Fachanwälte und
Verbandsvertreter, "es wäre schlecht, wenn der Richter da nicht
mithalten könnte", warnte Wißmann.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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