Der Tagesspiegel: Lufthansa erwägt Klage gegen Berliner Flughafengesellschaft
Berlin (ots)
Nach Air Berlin erwägt jetzt auch die Lufthansa eine Klage gegen die Berliner Flughafengesellschaft wegen der Vorteile, die angeblich dem Billigflieger Easyjet am Flughafen Schönefeld gewährt werden. Die gewährten Rabatte sind ganz klar eine Wettbewerbsverzerrung, sagte Thomas Kropp, Leiter Konzernpolitik bei der Lufthansa, dem Tagesspiegel (Dienstagsausgabe). Wenn aus den laufenden Verhandlungen keine Veränderung resultiert, schließen wir juristische Schritte nicht aus, sagte Kropp. Es könne nicht sein, dass die Lufthansa, die in Berlin über ihre Tochtergesellschaften 4600 Mitarbeiter beschäftige, gegenüber einem ausländischen Mitbewerber mit Tricks so benachteiligt werde. Er sei jedoch noch optimistisch, dass die Verhandlungen zu einem positiven Ergebnis führen würden. Der britische Billigflieger Easyjet fliegt seit Mai von Schönefeld aus europäische Ziele an. Am Flughafen Schönefeld gilt seitdem eine neue Entgeltordnung, die Rabatte für die Fluggesellschaften vorsieht, die viele Passagiere befördern, eine hohe Auslastung haben und neue Destinationen anfliegen. Easyjet fliegt zum Beispiel nach Paris Orly. Da dies als neue Strecke gilt, bekommt die Fluglinie 80 Prozent Rabatt auf die Gebühren. Lufthansa fliegt jedoch nach Paris Charles de Gaulle von Tegel aus ohne Rabatt. Diese Ungleichbehandlung müsse abgestellt werden, forderte Kropp. Es müssen auf allen Berliner Flughäfen einheitliche Gebühren für die gleichen Strecken gelten.
Der Sprecher der Berliner Flughafengesellschaft wollte den Vorstoß nicht direkt kommentieren: Wir befinden uns in erfolgsversprechenden Verhandlungen mit den Fluggesellschaften über eine Rahmenregelung in Tegel, die ebenfalls Rabatte gewähren soll, sagte Sprecher Burkhard Kieker dem Tagesspiegel.
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