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Der Tagesspiegel: Kartellamt prüft Vattenfall-Preiserhöhung
Präsident Böge sieht Gefahr des Missbrauchs von Marktmacht

Berlin (ots)

Das Bundeskartellamt will Pläne der Stromkonzerne,
die Preise für die Nutzung von Leitungen zum Teil massiv zu erhöhen,
überprüfen. Der Präsident des Amtes, Ulf Böge, sagte dem Tagesspiegel
(Mittwochausgabe), „Preiserhöhungen von 20 Prozent und mehr sind für
uns nicht nachvollziehbar“. Damit nahm er Bezug auf die Ankündigung
von Vattenfall Europe, Zusatzkosten für die Windenergie-Einspeisung
auf die Transportpreise im Höchstspannungsnetz aufzuschlagen. Zu
Spekulationen, dass weitere Stromkonzerne Preiserhöhungen prüfen,
sagte Böge: „Genaue Informationen darüber liegen uns bisher nicht
vor. Wenn es aber Anhaltspunkte für deutliche Preisanhebungen gibt,
dann können diese Versorger in die Prüfung einbezogen werden.“ Das
Kartellamt will Vattenfall jetzt anschreiben „und um Auskunft über
die genaue Kalkulation bitten“, sagte Böge weiter. Der
Kartellamtschef hat auch Zweifel, dass Aufschläge von 20 Prozent mit
der so genannten Verbändevereinbarung der Stromwirtschaft in Einklang
stehen. „In einer Wettbewerbswirtschaft“, so Böge weiter, „bilden
sich Preise nach Angebot und Nachfrage.“ Auf dem Strommarkt
funktioniere das allerdings wegen der natürlichen Leitungsmonopole
nicht. „So besteht die Gefahr, dass die Unternehmen bei der
Kalkulation einen Schnaps drauflegen“. Das Kartellamt habe zu prüfen,
ob die Netznutzungspreise „angemessen“ kalkuliert worden seien.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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