Der Tagesspiegel: Gewerkschaft Verdi: Rechnen mit der Umwandlung von 1700 Kleinstfilialen der Post/Verhandlungen im August geplant
Berlin (ots)
Die Deutsche Post will sich offenbar doch mittelfristig von ihren Kleinstfilialen komplett trennen. Helmut Jurke, Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, sagte dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe): "Die Post hat uns gegenüber erklärt, alle Kleinstfilialen umwandeln zu wollen. Wir rechnen damit, dass das bis Ende März 2005 geschehen wird." Insgesamt gehe es dabei um rund 1700 Filialen mit etwa 2800 Mitarbeitern. Die Aufgaben sollen von Supermärkten oder auch mobilen Mitarbeitern übernommen werden. Betroffen von der Sparmaßnahme sind insbesondere ländliche Gebiete. Postsprecher Jürgen Blohm wollte das nicht bestätigen. Bei den aktuell geplanten Maßnahmen gehe es "um einige hundert" Geschäftsstellen, die durch Partnerfilialen ersetzt werden sollen. "Wie die Situation 2005 ist, wissen wir jetzt noch nicht."
Verdi-Sprecher Jurke sagte, die Post habe die Gewerkschaft gebeten, einen bereits abgeschlossenen Vertrag zu den Filialen zu verändern. Bisher gilt laut Jurke ein Vertrag aus dem Frühjahr 2003, in dem festgelegt ist, dass die Post Kleinstfilialen Zug um Zug in Agenturen umwandeln und außerdem ihr gesamtes Filialnetz im Januar 2006 in eine neue Tochtergesellschaft ausgliedern kann. Das Datum wolle die Post nun auf den 1. Januar 2005 vorverlegen. Darüber werde Verdi mit dem Konzern im August verhandeln, sagte Jurke. Bei diesen Gesprächen wird es vor allem um die Mitarbeiterrechte gehen. Denn bis Frühjahr 2008 sind bei der Post betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Beschäftigten, deren Filialen geschlossen werden, muss daher ein anderer Arbeitsplatz im Konzern angeboten werden. "Das ist aber nicht so einfach im ländlichen Raum", sagte Jurke. Jetzt müsse genau geregelt werden, welche Bedingungen Mitarbeiter bei der Ersatzstelle akzeptieren müssen.
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