Der Tagesspiegel: Schließung einer großen Brauerei in Berlin wird immer wahrscheinlicher
Berlin (ots)
Nach der Übernahme des Getränkekonzerns Brau und Brunnen durch die zu Oetker gehördende Radberger-Gruppe wird die Aufgabe einer der beiden Berliner Braustätten immer wahrscheinlicher. Es wird wohl eine Konzentration auf einen Standort geben, sagte Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG), dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe). Radeberger betreibt nach dem Kauf von Brau und Brunnen in Berlin zwei Brauereien, eine in Neukölln (Kindl) und eine in Hohenschönhausen (Berliner Pilsner, Schultheiss). "Ich spreche regelmäßig mit den Betriebsräten der einzelnen Brauereien, die derzeit in Arbeitsgruppen mit dem Management Pläne entwickeln, wie die beiden Braugruppen zusammengeschmiedet werden können", sagte Möllenberg. Nach der Fusion werde in dem Unternehmen nach seiner Einschätzung "nichts bleiben, wie es ist". Radeberger will mit der Reduzierung von Standorten die Kosten senken, weil bei beiden Bierproduzenten Kapazitäten brach liegen.
Welcher der beiden Radeberger-Standorte aufgegeben und welche Folgen das für die Beschäftigten haben wird, steht laut Möllenberg noch nicht fest. Kindl hat 280 Mitarbeiter, bei Brau und Brunnen sind es in Berlin rund 450. Wir wollen jeden Arbeitsplatz retten. Darüber sprechen wir derzeit mit dem Management, sagte Möllenberg. Sollten die Gespräche nicht erfolgreich sein, müssen wir sehen, wie wir unsere Interessen anders wahren können, warnt der NGG-Chef und spielt damit auf eine Mobilisierung der Arbeiter in den Betrieben an. Radeberger selbst wollte sich zu dem Thema nicht äußern. Nach Angaben einer Sprecherin wird sich Radeberger-Chef Ulrich Kallmeyer am kommenden Dienstag zu der Fusion in Dortmund äußern, wo ebenfalls Standorte gefährdet sind.
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