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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Polizei hilft Neonazis bei Montagsdemo

Berlin (ots)

Die Magdeburger Polizei gerät nach der jüngsten
Montagsdemonstration in die Kritik. Einer Gruppe von 30 bis 40
Neonazis gelang es nach Berichten von Augenzeugen mit Hilfe
uniformierter Beamter, an dem Protestmarsch gegen Hartz IV in der
Magdeburger Innenstadt teilzunehmen. Junge Linke hatten zunächst mit
einer friedlichen Straßenblockade am Ende der Demonstration die
Rechtsextremisten aufgehalten. Daraufhin begleiteten Polizisten im
Laufmarsch die Neonazis durch eine Seitenstraße zum vorderen Teil des
Aufzuges. Dort konnten sich die Rechtsextremisten 200 Meter hinter
der Spitze der Demonstration einreihen, ihr Transparent zeigen und
Parolen rufen. An dem Aufzug nahmen 8000 Menschen teil.
„Die Polizei hat versagt“, sagte der Vorsitzende der PDS-Fraktion
im Magdeburger Stadtrat, Hans-Werner Brüning, am Dienstag dem
Tagesspiegel in Berlin. Brüning war Augenzeuge des Einsatzesdein
Beamten. Von einem „skandalösen Verhalten“ der Polizei sprach Roman
Ronneberg, Geschäftsführer des Vereins „Miteinander“, der sich in
Sachsen-Anhalt gegen Rechtsextremismus engagiert. Auch Ronneberg
hatte den Vorfall beobachtet. Er habe auch gesehen, dass aus dem
Block der „Kameradschaft Festungsstadt“ Demonstranten und Polizisten
gefilmt wurden, sagte Ronneberg. Die Polizei bestätigte gegenüber dem
Tagesspiegel, den Neonazis zur Teilnahme an der Demonstration
verholfen zu haben. „Es gibt kein Recht, jemanden von einer
öffentlichen Versammlung auszuschließen, wenn er sich friedlich
verhält oder den Sinn der Versammlung nicht entstellt“, sagte der
Einsatzleiter, Polizeidirektor Frank Rim, dem Tagesspiegel. Rim
verwies auf Absprachen mit dem Versammlungsleiter. Dieser habe
während der Demonstration entschieden, „dass ein Mitlaufen der
Rechten im Zug möglich ist“.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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