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Der Tagesspiegel: Neues Ranking: Deutschlands beste Uni ist die TU München, weltweit siegt Harvard/ Chinesische Hochschulforscher erkennen der Freien Universität Berlin Nobelpreise ab

Berlin (ots)

Die beste deutsche Universität ist die Technische
Universität TU München.Das jedenfalls ist das Ergebnis des großen
Rankings der Universität Shanghai. Die chinesischen Forscher sehen
die TUMünchen in ihrer Liste „Top 500 World Universities" auf dem 45.
Platz. Die Weltliga führen die amerikanischen Universitäten Harvard
und Standford und sowie das britische Cambridge an.
Die zweitbeste Uni Deutschlands ist dem Shanghai-Ranking zufolge
die andere Münchener Uni, die Ludwig-Maximilians-Universität (Platz
51), die in der Auswertung vom vergangenen Jahr noch auf den weltweit
48. Platz gekommen war. Weitere Plätze in der Gruppe der besten 100
Universitäten belegen Heidelberg (64. Platz), Göttingen (79. Platz),
Freiburg (88. Platz) und die Berliner Humboldt-Universität (95.
Platz). Die Humboldt-Universität hat sich gegenüber dem letzten
Shanghai- Ranking deutlich verbessert: Damals gehörte sie noch zur
Gruppe mit den Rängen 152 bis 200, in der die Einzelplatzierungen von
den Wissenschaftlern nicht mehr ausgewiesen werden. Die Freie
Universität Berlin dagegen hat sich dramatisch verschlechtert. Im
Ranking vom Vorjahr belegte sie Platz 95, jetzt ist sie unter ferner
Liefen in der Gruppe mit den Plätzen 202 bis 310, weit hinter Hamburg
oder Mainz, die der FU in nationalen Rankings noch nie die Show
gestohlen haben.
Der dramatische Absturz der FU im Shanghai-Ranking erklärt sich
aus einer Beschwerde der Humboldt-Universität. Die Chinesen
berücksichtigen als ein Kriterium ihrer Bewertung die Zahl der
Nobelpreisträger, die eine Hochschule seit dem Jahr 1911
hervorgebracht hat. Vor der Teilung Deutschlands existierten aber
weder die Humboldt- noch die Freie Universität. Die Berliner
Nobelpreisträger nach 1911 gehörten zur Friedrich-Wilhelms-
Universität, die 1810 nach dem Konzept Wilhelm von Humboldts als
Berliner Universität gegründet worden war. Die chinesischen Forscher
hatten deren Nobelpreisträger in ihrem letzten Ranking allein der FU
zugeschlagen - die alle 29 Berliner Nobelpreisträger tatsächlich auch
für sich beansprucht. Denn gegründet als Antwort auf die
Unterdrückung der Studierenden im Ostteil der Stadt durch die
Kommunisten versteht sie sich als eigentliche Wahrerin des Erbes der
Berliner Universität.
Doch als solche sieht sich auch die Humboldt-Universität, die seit
1949 diesen Namen trägt und in den Gebäuden der alten Berliner
Universität sitzt. Die Chinesen haben der HU jetzt Recht gegeben. Die
Freie Universität bekommt keinen Nobelpreisträger mehr angerechnet -
obwohl die Universität mindestens zwei „eigene" Nobelpreisträger
hervorgebracht hat, die Humboldt-Universität aber keinen einzigen.
Dieter Lenzen, der Präsident der FU, hält das Shanghai-Ranking für
fragwürdig: Warum sollen Nobelpreise, die vor hundert Jahren gewonnen
wurden, überhaupt über die jetzige Qualität einerHochschule etwas
aussagen? Da dieChinesen aber so vorgingen, müssten sie beide Unis
gleich behandeln. Außerdem trieben viele Unis mit Nobelpreis
„Schindluder". Sie schmückten sich mit Nobelpreisträgern, die
vielleicht einmal kurz an dieser Uni gelehrt haben, ihre
preiswürdigen Forschungen aber anderswo durchgeführt haben.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wissen, Telefon 030/26009-324
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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