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Der Tagesspiegel: Gegensätzliche Auffassungen in Föderalismuskommission zu Niedersachsens Ausstieg aus der KMK: CDU-Politiker Krings befürwortet, Grünen Fraktionschefin Sager kritisiert Wulffs Vorstoß

Berlin (ots)

Vertreter von Union und Grünen in der
Föderalismuskommission beurteilen den von Niedersachsens
Regierungschef Christian Wulff (CDU) angekündigten Ausstieg aus der
Kultusministerkonferenz gegensätzlich. Der CDU-Politiker Günter
Krings sieht durch Wulffs Vorstoß keine Gefahr für den Föderalismus
in Deutschland heraufziehen. Krings, der die Projektgruppe Bildung in
der Föderalismuskommission leitet, sagte dem in Berlin erscheinenden
"Tagesspiegel" (Dienstagausgabe), gerade die Auflösung der KMK könne
„die Debatte um den Föderalismus bereichern“. Insofern sieht er das
Vorhaben von Wulff als „positives Zeichen“. „Wir brauchen nicht solch
ein schwerfälliges Organ mit Allmachtsanspruch“, sagte Krings der
Zeitung. Natürlich sei auch künftig Koordinierung zwischen den
Ländern nötig. Aber sie dürfe sich nicht in solch festgefahrenen
Strukturen vollziehen. Den Ländern mehr Kompetenzen zu geben,
erfordere eben auch mehr Mut zur Selbstständigkeit und zum
Wettbewerb, sagte der CDU- Bundestagsabgeordnete. „Die Abschaffung
der real existierenden Kultusministerkonferenz wäre vernünftig.“ Ganz
anderer Meinung ist Grünen-Fraktionsvorsitzende Krista Sager, die in
der Föderalismuskommission der gleichen Projektgruppe angehört:
„Christian Wulff ist seinen Länder-Kollegen in den Rücken gefallen“,
sagte sie dem "Tagesspiegel". Sie warf ihm „Populismus“ vor und
fragte, warum der Regierungschef nicht selbst an der Reform der KMK
mitarbeite. „Bislang ist Niedersachsen in der Bildungspolitik nicht
durch innovative Vorstöße aufgefallen – weder in der Konferenz
selbst, noch in der Föderalismuskommission“, sagte sie. Der Bund habe
in der Föderalismuskommission die Bereitschaft signalisiert,
Kompetenzen in der Bildungspolitik an die Länder zurückzugeben – vor
allem im Bereich der Hochschulpolitik. Wenn Wulff jetzt das einzige
gemeinsame bildungspolitische Gremium in Frage stelle, „spielt er den
Zentralisten doch in die Hände“, sagte Sager.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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