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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Schnelle gesetzliche Regelung zur Offenlegung von Managergehältern

Berlin (ots)

Im Bundestag formiert sich nach Informationen des
Tagesspiegel (Mittwochsausgabe) eine parteiübergreifende Koalition
für eine schnelle gesetzliche Regelung, die Konzerne zur Offenlegung
von Managergehältern zwingt. Bereits in der nächsten Sitzungswoche
des Bundestages Mitte Oktober plant die Fraktionsspitze der SPD erste
konkrete Gespräche über ein eigenes Gesetz. „Ein Schweigekartell
können wir nicht hinnehmen“, sagte SPD-Fraktionsvice Joachim Poß dem
Tagesspiegel. Eine gesetzliche Regelung müsse deshalb jetzt
„gründlich vorbereitet werden“.
Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) hatte den Unternehmen ein
solches Gesetz erst für Ende 2005 angedroht, wenn sie bis dahin nicht
freiwillig die Bezüge der Vorstandsmitglieder offenlegen. Daran hält
das Ministerium auch fest. „Wir wollen die Entscheidungen der
Hauptversammlungen im nächsten Jahr abwarten“, sagte eine
Ministeriumssprecherin dem Tagesspiegel.
Die Koalition drängt jedoch auf mehr Tempo. Der Grünen-
Wirtschaftspolitiker Fritz Kuhn sagte dem Tagesspiegel, die den
Konzernen von Zypries eingeräumte Schonfrist bis 2005 sei zu lang,
das Gesetz müsse deshalb „schneller gemacht werden“. Auch der
zuständige stellvertretende Chef der SPD-Bundestagsfraktion und
Rechtsexperte Hans-Joachim Hacker sagte dem Tagesspiegel,
insbesondere vor dem Hintergrund der Krise beim Karstadt-Konzern und
der Millionenabfindung, die Ex-Karstadt-Chef Wolfgang Urban erhalten
hat, „muss die Diskussion um mehr Transparenz beschleunigt werden“.
Unterstützung für eine rasche parlamentarische Initiative kam von
Mitgliedern der Unions-Bundestagsfraktion. „Wir müssen das Thema
zwingend behandeln“, sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher Karl-
Josef Laumann dem Tagesspiegel. „Es ist zum Teil beschämend, wie bei
den Mitarbeitern gespart wird, während die Vorstände sich
Gehaltserhöhungen genehmigen", sagte Laumann. Der Rechtsexperte der
Fraktion, Norbert Röttgen (CDU), bezeichnete es als „sehr
wahrscheinlich“, dass ein Koalitionsgesetz im Bundestag unterstützt
werde, weil man sich auch in der Union frage, warum ein Gesetz, das
es in Amerika gebe, deutschen Unternehmen Schaden zufügen sollte.
„Ich werde dem zustimmen“, sagte Röttgen dem Tagesspiegel.
Rückfragen an die Parlamentsredaktion des Tagespiegel
Telefon (030) 7262626-14
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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