Der Tagesspiegel: Lokführer boykottieren Tarifgespräche
Berlin (ots)
Der Tarifkompromiss zwischen Bahn einerseits und den beiden Eisenbahnergewerkschaften Transnet und GDBA hat einen Schönheitsfehler: Die Lokführergewerkschaft GDL hatte ihre Teilnahme am Spitzentreffen abgesagt. Gewerkschaftschef Manfred Schell sagte dem Tagesspiegel, es habe zu viele offene Punkte gegeben, die vor allem Lokführer und Zugbegleiter betreffen. Die Forderung der Bahn, Rufbereitschaften einzuführen, lehne die GDL kategorisch ab. Man sei aber zu Zugeständnissen bei der Wochenarbeitszeit bereit, um eine Verlängerung des im Dezember auslaufenden Beschäftigungspakts bis 2010 zu erreichen, sagte Schell. Da die Lokführer eine strategisch wichtige Rolle im Bahngeschäft spielen, kann die Gewerkschaft relativ viel Druck entwickeln. Die Gewerkschaft habe der Bahn eine Stellungnahme zu den strittigen Punkten geschickt. Darüber werde bald verhandelt, sagte Schell. Es sei möglich, dass bis zu einem eigenen Spitzentreffen mit der Bahn am 9. Dezember eine Einigung erzielt werden könnte. Die Verlängerung des Beschäftigungspakts sehe er nicht in Gefahr, sagte Schell. Seit längerem habe die GDL Entgegenkommen bei der Wochenarbeitszeit und der Zahl der Urlaubstage signalisiert. Kategorisch lehne die GDL aber die Forderung der Bahn nach einer Rufbereitschaft bei Lokführern ab. Die Beschäftigten hätten ohnehin sehr ungünstige Arbeitszeiten. Auch wie man zukünftig mit Überstunden verfährt, sei noch nicht geklärt.
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