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Der Tagesspiegel: Die Mobilfunkanbieter wollen das Festnetz überflüssig machen. Das Handy soll zum Telefon Nummer eins werden

Berlin (ots)

Im kommenden Jahr müssen sich die Festnetzanbieter,
allen voran die Deutsche Telekom, auf immer stärkeren Wettbewerb
durch die Mobilfunkbetreiber einstellen. Mit neuen Angeboten
versuchen die Telekom-Konkurrenten Vodafone, E-Plus und O2, Kunden
dazu zu bringen, immer öfter zum Handy statt zum Festnetztelefon zu
greifen. Vodafone testet gerade „Vodafone zu Hause". O2 will Anfang
2005 mit „surf@home" starten. Der Hersteller Siemens arbeitet
unterdessen schon an Geräten, die sowohl im Festnetz als auch in den
Mobilfunknetzen eingesetzt werden können. In den kommenden zwei
Jahren ist mit den ersten Telefonen zu rechnen. „2005 ist das Jahr
des Angriffs", sagte Telekommunikationsexperte Roman Friedrich,
Geschäftsführer der Management- und Technologieberatung Booz Allen
Hamilton, im Gespräch mit dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe). „Der
Mobilfunk hat vor allem für Privatkunden das Potenzial, das Festnetz
immer stärker zu ersetzen", sagt Friedrich. Vodafone testet derzeit
„Vodafone Zuhause". „Das ist kein Mobilfunkprodukt", sagt ein
Vodafone-Sprecher. In dem „breit angelegten Test", der noch bis 15.
Januar läuft, gehe es um die Frage, „wie man das Festnetz ersetzt."
Daran arbeitet auch O2. Das Produkt „surf@home", das bereits diesen
Herbst auf den Markt kommen sollte, ist nun für das erste Quartal
2005 angekündigt. „Der Preis wird so sein, dass wir mit den DSL-
Angeboten der Telekom konkurrieren können", sagt der O2-Sprecher. Wer
mobil telefoniere und surfe müsse zudem künftig nur noch eine
Grundgebühr bezahlen und erhalte nur eine Rechnung. Am
Zusammenwachsen von Mobilfunk und Festnetz arbeitet Siemens. Der
Konzern produziert sowohl die Netztechnik als auch die Endgeräte.
„Konvergenz ist das große Thema. Der Kunde wird sich künftig nicht
mehr damit beschäftigen, welches Netz er gerade nutzt", sagte eine
Sprecherin von Siemens dem Tagesspiegel. Die Übergänge zwischen den
Netzen - Mobilfunk (UMTS), lokale drahtlose Netze (W-Lan) und
Festnetz zu Hause - werden so gestaltet sein, dass der Nutzer den
Wechsel von einem Netz ins andere nicht mehr bemerkt. „Die
Infrastruktur ist bereits da", sagt die Siemens- Sprecherin, „jetzt
ziehen wir auf der Seite der Endgeräte nach." Am Ende wird ein
mobiles Endgerät stehen, das sich dort einbucht, wo das Netz am
besten ist. Einen genauen Zeitpunkt, wann die ersten konvergenten
Endgeräte auf den Markt kommen, will die Siemens- Sprecherin nicht
nennen. Nur so viel: „Da wird sich in den kommenden zwei Jahren
einiges tun."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030 26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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